Beeindruckt vom Venloer Stadthaus

Wirtschaftsförderer aus dem Kreis Viersen besuchten die ständig wachsende Maasmetropole.

Foto: Karsten

Kreis Viersen. Beeindruckt von den Erfolgen der Stadt Venlo bei der Ausweisung großer Industrie- und Gewerbeflächen und von der Konzeption des neuen, konsequent nachhaltig gebauten Stadthauses zeigten sich Vertreter der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Viersen (WFG) unter Führung von Geschäftsführer Thomas Jablonski und die Vertreter der Wirtschaftsförderung von Städten und Gemeinden aus dem Kreisgebiet bei einem Besuch in der boomenden Maasmetropole.

Die Vertreter der Wirtschaftsförderer im Kreis Viersen treffen sich regelmäßig zu einem Erfahrungsaustausch, jetzt weilten sie alle gemeinsam erstmals in Venlo und ließen sich von Tom Orval von der Venloer Wirtschaftsförderung „Invest in Venlo“ und Bareld Rebbers, Beauftragter für internationale strategische Angelegenheiten, im Stadskantoor über die wirtschaftliche Entwicklung der 100 000-Einwohner-Stadt berichten, in der es 60 000 Arbeitsplätze gibt. In der Region rund um Venlo und der Stadt sind es insgesamt sogar 140 000.

Der Aufschwung ist beachtlich: Noch in den 1980er Jah-ren hatte Venlo eine Arbeitslosenquote von 19 Prozent, jetzt liegt sie bei knapp fünf Prozent. Im Bereich Agrofood (Agrarlebensmittel) gibt es inzwischen 12 000 Jobs, die Wertschöpfung liegt bei einer Milliarde Euro. Die großen Gewerbegebiete sind schnell gewachsen und wachsen kräftig weiter.

Es gibt neben einer Dependance der Universität Maastricht zwei Hochschulen: die Fontys Venlo University of Applied Sciences mit nahezu 70 Prozent deutschen Studenten und die HAS, die Hohe Agrarschule. Zu allen pflegt die Stadt eine enge Kooperation, die sich in Innovationen und im Verbleib qualifizierter Studenten als spätere Führungskräfte in der Region auszahlt.

Tom Orval erläuterte den Wirtschaftsförderern aus dem Kreis Viersen die zukünftigen Pläne der Stadt und bot einen weitergehenden Erfahrungsaustausch an. Er zeigte sich überzeugt, dass der Kreis Viersen mit seiner Lage zwischen den Städten Krefeld und Mönchengladbach auf deutscher und Venlo auf niederländischer Seite hervorragende Chancen zur wirtschaftlichen Weiterentwicklung habe. Thomas Jablonski stimmte dem zu, wies aber auch darauf hin, das auf deutscher Seite leider oft neben dem auch hier immer stärker werdenden Arbeitskräftemangel vor allem die Bürokratie sich hemmend auf ein schnelles Handeln im Interesse der Wirtschaft auswirke.

Dass Ökonomie und Ökologie bestens zusammen passen, machte Bareld Rebbers beim Rundgang durch das neue Stadthaus deutlich. Es gibt keine Klimaanlage. Durch ein Belüftungssystem liegt die Raumtemperatur bei 20 Grad. Für 1000 Jobs gibt es hier nur etwa 600 Arbeitsplätze, die man sich teilt. Niemand hat einen eigenen festen Arbeitsplatz. jk