Breyell: Jüdische Lyrik nach St.Martin
Wegen des Martinsfestes wird die Veranstaltung um eine Woche verschoben. Erinnert wird an den Lyriker Katzenelson.
Breyell. Wegen des Martinszuges wird der vierte Gedenkabend zur Erinnerung an den jüdischen Lyriker Katzenelson um eine Woche verlegt. Er findet nicht wie geplant am Sonntag, sondern am 14. November ab 18 Uhr in der Stadtbücherei, Lobbericher Straße, statt. Damit soll an die Reichsprogromnacht erinnert werden, bei der auch in Breyell eine Synagoge in Flammen aufging.
"Wir haben die Auswirkungen des Martinszuges bei der Planung unterschätzt", räumt Pfarrer Matthias Engelke ein. Mit Bücherei-Leiter Ulrich Schmitter entschied er sich für die Verlegung: "Die Stadtbücherei wäre während des Martinszuges kaum oder nur sehr schwer erreichbar."
Seit 2007 gab es, ins Leben gerufen von Engelke, drei Katzenelson-Abende im evangelischen Gemeindehaus in Lobberich. Mindestens 15 Jahre lang sollen sie stattfinden und an die 15 Gesänge des jüdischen Dichters Katzenelson erinnern. Die Vision des Pfarrers: In 15 Jahren wieder eine Synagoge in Nettetal.
Zum Programm: Die Breyeller Ratsfrau Vera Gäbler wird über das Projekt "Stolpersteine" und an die Synagoge in Breyell erinnern. Vor 100 Jahren, am 21.Oktober 1910, wurde die Synagoge an der Biether Straße eingeweiht. 1899 hatte die jüdische Gemeinde 18Mitglieder: die Familien Höflich, Hoffstadt, Klaber und Levy. Auf dem Breyeller Friedhof erinnern jüdische Gräber an diese Familien. 1938 wohnten 25 jüdische Mitbürger in Breyell. Am 9. November 1938 wurde die Breyeller Synagoge von SA-Männern angezündet und zerstört.