Bügelsport: Wenn die Kugel durch den Ring soll
Auf der Bahn im Dorenburg-Museum fanden die Deutschen Meisterschaften statt. 119 Spieler aus zehn Vereinen nahmen teil.
Grefrath. Auch bei der 27. Auflage der Internationalen Deutschen Meisterschaft im Bügelsport waren die Niederländer in der Endphase der Titelkämpfe unter sich. Die Aktiven aus dem Nachbarland dominierten die Wettbewerbe auf der Bahn im Niederrheinischen Freilichtmuseum im Einzel und Doppel — da hatten die deutschen Akteure keine Chance. 119 Spieler aus zehn Vereinen aus den Niederlanden und Deutschland hatten sich für die Meisterschaften gemeldet, die erstmals über vier Tage gingen. Veranstalter war erneut der Bügelclub Dorenburg.
Groß war das Interesse der Besucher. Besonders Kinder drängten an die Bande und wollten die Spiele hautnah verfolgen. Immer wieder gab es Besucher, die noch nie etwas von dem Spiel mit dem Bügel gehört hatten.
Gerne erklärten die Verantwortlichen des BC Dorenburg das Spiel, das erstmals 1331 im belgischen Lüttich erwähnt wurde. Das Bügelspiel wird immer noch auf einer zehn mal fünf Meter großen Bahn mit Lehmboden gespielt. Die Kugel muss mit Hilfe eines Schlägers (Schüppe) durch einen eisernen Ring, den Bügel mit einem Innendurchmesser von 26 Zentimetern bugsiert werden. Die Kugeln waren früher aus Holz und sind inzwischen aus Kunststoff.
Zahlreiche Besucher, so wie Franz Meyer aus Mönchengladbach, hatten schnell herausgefunden, dass der Bügelsport auch noch im hohen Alter betrieben werden kann. Bestes Beispiel: Josef Scheuvens vom BC Dorenburg. Der 75-Jährige war an den Pfingsttagen auch als Schiedsrichter im Einsatz.