St. Hubert Radfahrer-Initiative fordert mehr Tempo-30-Zonen

Kempen · Die Gruppe kritisiert „unfaires Verhalten gegenüber Radfahrern“.

Auch die Verkehrssituation im Ortskern von St. Hubert will die Initiative verbessern.

Foto: Norbert Prümen

. Neben der Kempener Bürgerinitiative „Fahrradstadt Kempen“ setzen sich auch die Mitglieder der Initiative „Fairer Verkehr in St. Hubert“ für eine Verbesserung der Situation für Radfahrer und Fußgänger speziell im Kendeldorf ein. Gerade im Ortskern, so Initiativen-Sprecher Achim Rothe, gebe es für Radfahrer beispielsweise auf der Haupt- und der Königsstraße immer wieder Probleme mit Autofahrern, wenn sich diese in der Tempo-30-Zone nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkung hielten.

Stichwort Tempo 30: Unverständlich ist der Initiative aus St. Hubert die ablehnende Reaktion der Stadtverwaltung auf Anträge aus der Politik, weitere Tempo-30-Zonen auf dem Altstadtring und dem Straßenzug Oedter Straße/Birken- und Berliner Allee in Kempen sowie Bergstraße in Tönisberg einzuführen. Tempo 30 auf innerstädtischen Straßen sei schließlich ein wichtiger Bestandteil des vom Stadtrat beschlossenen neuen Radverkehrskonzeptes. „Das Argument der Verwaltung, die Straßenverkehrsordnung lasse das auf innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen nicht zu, ist für mich nicht nachvollziehbar“, sagt Achim Rothe. In vielen anderen deutschen Städten sei Tempo 30 auf Hauptverkehrs- und Nebenstraßen eingeführt worden. „Auch in diesen Städten gilt die Straßenverkehrsordnung“, sagt Rothe. Und wenn auf allen Kempener Straßen Tempo 30 gelten würde, „gäbe es auch keine Notwendigkeit, Schleichwege zu benutzen“. Geld und Aufwand (Änderung der Ampelschaltung und Anpassung der Busfahrpläne) dürften hier keine Hindernisse sein. „Es wird Zeit, dass auch in der Kempener Verwaltung Mobilität neu gedacht wird. Denn wenn ein Wille da ist, gibt es auch einen Weg“, so Rothe. Insofern sei es gut, wenn das Thema noch einmal im zuständigen Fachausschuss von der Politik diskutiert werden könne.

Dass es in Kempen immer noch einen Vorrang des Autoverkehrs vor dem Radverkehr gebe, mache auch die Baustellenregelung an der Thomasstraße im Bereich des Burgparkplatzes deutlich, so Rothe weiter. Die dort aufgestellten Sperrgitter bezeichnet der Sprecher der St. Huberter Bürgerintiative „als sehr unfaires Verhalten gegenüber den Radfahrenden“. Dass auch Rollstuhlfahrer hier behindert würden, sei „ein zusätzliches Übel“. Rothe spricht sich in diesem Zusammenhang für die Verlegung von Bodenschwellen und das Aufstellen von Warnschildern (“Achtung Radfahrer!“) an der Ausfahrt des Parkplatzes aus, damit Autofahrer zur Vorsicht angehalten würden und so mehr Rücksicht auf Radfahrer und Fußgänger nehmen müssten. Dann seien die Sperrgitter für die Radfahrer wahrscheinlich überflüssig.

Insgesamt, so die Bürgerinitiative, sollte die Stadt Kempen mehr im Sinne der Förderung des Radverkehrs handeln, dem habe sie sich durch die Umsetzung des Radverkehrskonzeptes verpflichtet. rei