Bürgermeister- Kandidat Volker Rübo: Im Herzen ein Rocker

Volker Rübo ist der Bürgermeister- Kandidat der CDU. Der 50-jährige Jurist liebt die Fotografie und seinen Roller.

Kempen. Beim Familienurlaub an der Costa Brava hat Volker Rübo mit seiner digitalen Spiegelreflexkamera 1600 Fotos geschossen. "Das ist Knipsen. Richtig fotografieren lernen- das ist noch so ein Traum von mir."

Der zweite große Traum des 50-Jährigen: In gut dreieinhalb Wochen will der Erste Beigeordnete bei der Stadt Kempen zum Bürgermeister gewählt werden. Für die CDU ist der gebürtige Klever der Kandidat.

Seit zwölf Jahren arbeitet der Volljurist und frühere Kreis-Kämmerer im Kempener Rathaus. In der Spitze der Stadtverwaltung ist der Sohn des früheren Klever Beigeordneten zuständig für die Ressorts Schule, Kinder/Jugend, Sport, Kultur und Finanzen.

"Einen schöneren Job hätte ich mir nicht vorstellen können", sagt Rübo. Das Bürgermeisteramt ist für ihn so etwas wie die perfekte Fortschreibung dieser beruflichen Dramaturgie.

Die Familie - neben der Ehefrau Irene die Töchter Karolin (18) und Judith (15) - trage dies mit. "Auch der Zeitpunkt ist perfekt: Ich bin jetzt 50 geworden, fühle mich reif für das Amt. Und die Kinder sind in einem Alter, wo sie sich ein wenig abnabeln."

Das ist die eine, die offizielle Seite des Volker Rübo. Die andere Seite steht in seiner Garage: ein 44 Jahre alter Heinkel Tourist Roller. Den weinroten Viertakter hat Rübo als Jungspund 1977 einem Kollegen für 400 Mark abgekauft und in der Werkstatt eines Onkels in Kleve generalüberholen lassen. Auf dem Roller lässt Rübo sich nostalgisch den Wind um die Nase wehen.

Ja, musikalisch ist Rübo sogar ein richtiger Rocker. Eric Clapton, die Stones, Santana, Linkin Park oder Red Hot Chili Pepers- da leuchten die Augen des Kandidaten. "Wir haben in Kleve mal ein Jugendheim selbstverwaltet aufgebaut", erzählt Rübo, woher diese wilde Seite in ihm rührt. Dort hat er den Jazz kennen- und lieben gelernt. Das ist der Grund, weswegen er heute als Kulturdezernent das zarte Pflänzlein einer eigenen Jazz-Reihe gießt.

Ansonsten: "Ich bin ein ganz normaler Familienvater", blickt er im Garten im Kempener Süden hoch zu den Zimmern, wo seine Töchter leben. "Mit meinem Bruder habe ich mich immer gefetzt, das kenne ich von meinen Töchtern gar nicht", wundert er sich ein wenig.

Zu Hause muss Papa Rübo also selten grantig werden. Und im Rathaus? "Da geht’s auch schon mal zur Sache", sagt Rübo, und sein Blick wird ein wenig strenger.

Aber Jähzorn, nein, das kenne er nicht. "Obwohl der in der Familie vorkommt." Diese Eigenschaft, die man Amtsinhaber Karl Hensel nachsagt, will Volker Rübo nun wirklich nicht für sich reklamieren. Da gefällt ihm doch das Image des rockenden Easy Riders besser...