Burg Uda in Oedt Schutzdach ist offiziell „eröffnet“
Oedt · Der Heimatverein Oedt hat das Schutzdach für die Mauerreste der Burg Uda feierlich eröffnet. Zu den Gästen gehörten auch Ministerin Ina Scharrenbach und Finanzminister Marcus Optendrenk.
Die Spaziergänger an der Burg Uda kennen das Schutzdach, das die mittelalterlichen Mauerreste der Burg überspannt, schon seit Längerem. Aber erst jetzt wurde es feierlich durch den Heimatverein Oedt „eröffnet“. Mit knapp 153 000 Euro aus dem Förderprogramm „Heimat-Zeugnis“ des Landes NRW konnte das über insgesamt acht Jahre laufende Projekt umgesetzt werden. Zur Feier hatten sich NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk und Ina Scharrenbach, Landesministern für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, eingefunden.
„Das Besondere an der Burg ist, dass sie, die einst Schutz geboten hat, jetzt selber Schutz braucht“, sagte Ina Scharrenbach in ihrer Begrüßungsrede. Sie sprach davon, dass das Geld gut angelegt sei. Heimat sei gegeben, wenn Hände ineinandergreifen – und das habe in Oedt funktioniert. Zudem sei das Schutzdach „schön geworden“ und füge „sich super ein“. Wobei Scharrenbach die Mauerreste auch noch ohne Dach erlebt hatte, als sie den Förderbescheid im Jahr 2021 persönlich überbrachte.
Grefraths Bürgermeister Stefan Schumeckers (CDU) zitierte den Satz „Fördert, was Menschen verbindet“, der aus dem Förderprogramm stammt. „In diesem Satz steckt viel drin. Es sind Menschen, die hier mit Herzblut gearbeitet haben und die dank der finanziellen Förderung Dinge umsetzen konnten. Sie haben die Burg Uda zu einer Landmarke aufgebaut. Es ist ein Platz geworden, wo sich Menschen treffen. Der Turm ist ein Museum, hat ein Trauzimmer und verfügt über eine schöne Außengestaltung“, lobte Schumeckers. Der Burg sei wieder Leben eingehaucht worden, fügte der Bürgermeister an.
Status als Bodendenkmal erschwerte Tiefbauarbeiten
Der Vorsitzende des Heimatvereins, Karl Willmen, ging in seiner Rede nochmals an die Anfänge des Schutzdaches in den Sommer des Jahres 2016 zurück. Das Projekt startete mit einem Studentenwettbewerb mit den Studierenden des Fachbereiches Architektur und Design der Hochschule Düsseldorf, der unter der Leitung von Prof. Robert Niess durchgeführt wurde. 21 Entwürfe wurden eingereicht. Das Rennen machte der Entwurf von Lars Schmidt. „Er zeichnete sich insbesondere dadurch aus, dass die gewählte Konstruktion die Bedeutung und Gewichtung des Burgturmes nicht beeinträchtigte“, sagte Willmen.
Vor dem Hintergrund, dass es sich bei der Burg Uda auch um ein Bodendenkmal handelt, komplizierten sich die Tiefbauarbeiten. Sie mussten genau mit der Denkmalbehörde abgesprochen werden. „Es konnte nicht einfach so für die Fundamente ausgekoffert werden. Es musste äußerst vorsichtig vorgegangen werden“, sagte Willmen, der in diesem Zusammenhang die hervorragende Zusammenarbeit mit den ausführenden Unternehmen lobte.
Lars Schmidt, der ebenfalls zur offiziellen Eröffnung angereist war, zeigte sich sichtlich begeistert, seinen einst nur auf dem Papier stehenden Entwurf nun im Original zu sehen. „Es ist sehr schön geworden. Ich denke, es hat sich für alle Beteiligten gelohnt, diesen langen Weg zu gehen“, sagte der ehemalige Student, der jetzt in einem Architekturbüro arbeitet.
Mit der Verwirklichung der Baumaßnahme wurden auch sieben Informationstafeln mit vielen Fotos und komprimiert gehaltenen, gut lesbaren Texten angeschafft. Für die Gestaltung der Infotafeln zeichnet Elke Büttner verantwortlich. Die Grafikerin und Inhaberin von EB Design in Viersen, die auch schon zuvor mit dem Heimatverein Oedt gearbeitet hatte, entwickelte mit ihm zusammen die Themen für jede einzelne Tafel. „Ich denke, mit den Tafeln sprechen wir über die Generationen hinweg an“, bemerkte Büttner.
Unter anderem zeigen spektakuläre Aufnahmen die Ausgrabungen aus den Jahren 1959 und 1961 mit den freigelegten Fundamenten. Das Leben auf der Burg ist ebenso ein Thema wie die mittelalterliche Küche und die Geschichte der Burg Uda. Zwei der Tafeln sind an Stelen befestigt, die restlichen fünf Tafeln wurden an den Turmresten befestigt, die neben dem erhaltenen Burgturm und den Mauerresten samt Schutzdach ebenfalls zum bestehenden Ensemble der Burg Uda gehören. „Hier sind Maßnahmen und Dokumentation erlebbar miteinander verknüpft worden“, hob Optendrenk hervor.