Buttermarkt in Kempen Gartenbesitzer lassen Brunnenwasser untersuchen
Kempen · Der Andrang am Labormobil des Vereins VSR-Gewässerschutz am Montagvormittag auf dem Buttermarkt war groß. Brunnenbesitzer wollten wissen, wie belastet ihr Wasser ist und wofür sie es überhaupt nutzen können.
(naf) Eigentlich wollten Milan Toups und Heinz Wilhelm Hülsmann vom Verein VSR-Gewässerschutz ihr Labormobil auf dem Buttermarkt am Montagvormittag erst um 11 Uhr öffnen. Aber die ersten Interessenten, die von ihnen ihr in kleine Plastikflaschen abgefülltes Brunnenwasser untersuchen lassen wollten, standen bereits um 10.30 Uhr davor an: „Also haben wir dann schon aufgemacht“, erzählte Toups etwa eineinhalb Stunden später. Zu diesem Zeitpunkt war die Nachfrage am Infostand des Vereins noch immer groß, etwa 20 Brunnenbesitzer warteten geduldig, bis sie an der Reihe waren – und immer neue stellten sich an. Robert van Beek etwa war aus Tönisvorst nach Kempen gekommen: „Ich möchte jetzt einfach mal wissen, wie gut mein Brunnenwasser ist“, sagte er.
Auch in Willich und Brüggen stand das Labormobil des VSR-Gewässerschutz in diesem Jahr bereits, 194 Brunnenbesitzer hatten dort nach Angaben des gemeinnützigen Vereins Wasserproben mitgebracht. In 43 der abgegebenen Proben sei eine Überschreitung der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm Nitrat pro Liter festgestellt worden. Die Nitratbelastung im Brunnenwasser sinke trotz vieler Auflagen zu Düngemenge und -zeitpunkt nicht so wie erhofft.
Aus diesem Grund sei es wichtig, das Brunnenwasser untersuchen zu lassen. Eignet sich das Wasser, um damit Gemüse zu gießen? Das Planschbecken der Kinder zu befüllen? Unter anderem darüber sollen die Analysen des VSR-Gewässerschutzes Aufschluss geben.
Der Andrang in Kempen sei diesmal „überdurchschnittlich groß“, sagte Milan Toups am Montagvormittag. Derzeit sei wetterbedingt der Wasserbedarf im Garten groß, das steigere bei den Gartenbesitzern das Interesse danach zu erfahren: „Wie sieht mein Wasser eigentlich aus?“ Vor Ort untersuchten Toups und sein Kollege Heinz Wilhelm Hülsmans auf Wunsch das Wasser auf Nitrat-, Säure- und Salzgehalt, die Ergebnisse konnten Brunnenbesitzer später am Tag abholen. Viele von ihnen wollten jedoch mehr über ihr Wasser erfahren, sie erhalten die ausführlicheren Ergebnisse in rund zwei Wochen per Post.
Brunnenbesitzer Robert van Beek hatte sich für eins der umfangreichsten Analyse-Angebote entschieden. Er nutze das Wasser, um Pflanzen – auch Obstbäume – zu gießen, erzählte er. „Ich möchte wissen, was ich damit sonst noch alles machen kann“, sagte er und ergänzte: „Vielleicht kann ich es ja auch als Trinkwasser nutzen und damit kochen, wenn ich es filtere.“ Das sei nachhaltig und helfe, Kosten zu sparen.
Auch Manuela Hirsch aus Grefrath wählte eine ausführlichere Bunnenwasseranalyse. Sie möchte Gemüse anbauen, hat dafür schon eine Anbaufläche im Garten ausgesucht. „Ich möchte wissen, ob das Wasser dort irgendwie belastet ist“, sagte sie. Silke Fuchs aus Kempen baut seit ein paar Jahren vermehrt Obst und Gemüse an, schon oft hatte sie sich vorgenommen, das Angebot des VSR-Gewässerschutzes zu testen. „Jetzt habe ich es endlich geschafft“, sagte sie und ergänzte: „Ich bin neugierig, was mein Wasser hergibt.“