Schwester-Ina-Medaille Das nächste „Goldstück“ für den Kempener Annenhof

Kempen · Die neue Schwester-Ina-Medaille wurde am Donnerstag in Kempen präsentiert – darauf ist der Georgsbrunnen abgebildet.

 Vertreter von Schwester-Ina-Stiftung, Stadt und Pfarrgemeinde präsentierten am Donnerstag die neuen Medaillen vor dem Georgsbrunnen auf dem Buttermarkt.

Vertreter von Schwester-Ina-Stiftung, Stadt und Pfarrgemeinde präsentierten am Donnerstag die neuen Medaillen vor dem Georgsbrunnen auf dem Buttermarkt.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Falls es überhaupt noch eines Belegs bedurfte, dass die Schwester-Ina-Stiftung seit Jahrzehnten eine nicht zu ersetzende Unterstützung für die Kinder- und Jugendeinrichtung Annenhof ist, hatte Herbert Knops am Donnerstag zahlreiche dabei. Der Leiter des Annenhofs las den Anwesenden der Pressekonferenz zur neuen Schwester-Ina-Medaille aus drei E-Mails vor. E-Mails von jungen Menschen, die vor rund 15 Jahren im Annenhof gelebt haben und voller Begeisterung vom Musikraum berichten.

„Das Leben im Annenhof hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Menschen, die Musik lieben und leben, sollten immer gefördert und gefordert werden. Ich hoffe, dass durch den Musikraum weiterhin Kinder und Jugendliche ihr Potenzial erkennen“, schreibt eine frühere Bewohnerin. „Diesen Musikraum konnten wir vor 15 Jahren nur mit Hilfe der Schwester-Ina-Stiftung finanzieren“, so Knops. „Und der Raum kann nur ein Beispiel für die vielen Projekte und Personen sein, die uns die Ina-Stiftung beschert hat.“

Zurück geht die Idee der Stiftung auf Gründer Heinz-Wilhelm Wolters, der den Vorsitz im vergangenen Jahr an Jürgen Hamelmann übergeben hat, aber dennoch bei der Pressekonferenz dabei war. „Wir haben das alles gerne gemacht“, sagte Wolters in seiner gewohnten und so sympathischen Bescheidenheit.

Jürgen Hamelmann beschrieb, dass das laufende Corona-Jahr kein einfaches für die Stiftung sei. „Wir leben ja auch von Spenden, die zum Beispiel bei Festen gesammelt werden. Und Feste gibt es schon längere Zeit nicht mehr“, so Hamelmann. Umso wichtiger ist das Projekt am Kauertzacker, das die Stiftung realisiert hat. Dort stehen zwei Mehrfamilienhäuser (Hausnummern 11 und 15), deren Mieterträge in die Stiftung fließen. Unter der Hausnummer 13 findet man dann in Kürze eine neue Einrichtung des Annenhofes. Dort gibt es 18 Wohnplätze für Kinder und Jugendlicche zwischen 6 und 15 Jahren. „Dass diese Einrichtung zwischen den beiden Stiftungshäusern liegen wird, symbolisiert, dass uns die Stiftung umgibt. Das ist einfach schön“, so Herbert Knops.

Eine weitere Einnahmequelle ist seit 17 Jahren auch die Schwester-Ina-Medaille. Neben der Namensgeberin ziert die Medaille in diesem Jahr der Georgsbrunnen. „Wir schauen ja Jahr für Jahr nach markanten Gebäuden oder Denkmälern, die Kempen prägen“, sagte Jürgen Hamelmann. „Und am Georgsbrunnen kommt man einfach nicht vorbei.“ Der 1912 errichtete Brunnen erinnert an die Gefallenen der Jahre 1870/71.

„Der Georgsbrunnen gehört zum Stadtbild und im Zuge dieses Termins habe ich mich mal schlau gemacht, mit welch hohem Aufwand die Stadt dafür sorgt, dass er in Schuss bleibt“, sagte Hamelmann. So werde der Brunnen täglich von dem befreit, was dort drinnen landet. Alle drei Wochen gebe es zudem eine größere Reinigungsaktion am Brunnen, in dem von Ostern bis Oktober zwei Pumpen für sprudelndes Wasser sorgen.

Damit das Geld für die Stiftung weiter sprudelt, werde sich der Vorstand weiterhin für „diese tolle Idee“ von Heinz-Wilhelm Wolters einsetzen. „Der Vorteil für uns ist, dass der Annenhof in Kempen und darüberhinaus ein Begriff ist. Der Spendenanlass macht immer eine ganze Menge aus“, so Jürgen Hamelmann. Ebenso betonte der Vorstand, dass dies in erster Linie der Verdienst von Leiter Herbert Knops, Geschäftsführer Peter Fischer und dem gesamten Team sei. „Ich finde einfach fantastisch, dass es mitten in der Altstadt an der Oelstraße ein Kinderheim gibt. Vollständig ins Stadtleben integriert. Das denke ich jedes Mal, wenn ich dort vorbeigehe“, so der jüngst 91 Jahre alt gewordene Ehrenbürger Karl-Heinz Hermans.

Wenn die neuen Wohngruppen am Kauertzacker eröffnet sind, bietet der St. Annenhof in Trägerschaft der katholischen Pfarrgemeinde 103 Plätze für Kinder und Jugendliche. Mit Blick auf die Trägerschaft erwähnte Propst Thomas Eicker, dass der Annenhof wohl bald die letzte Kinder- und Jugendeinrichtung im Bistum Aachen sei, die von einer Pfarrgemeinde betrieben wird. „Was das angeht, sind wir ständig wachsam, um für die Zukunft aufgestellt zu sein“, so Eicker. Umso wichtiger sei die Unterstützung seitens der Stiftung, mit deren Hilfe auch Personal finanziert werden könne.

Für Bürgermeister Volker Rübo war es die letzte Ina-Medaille in Amt und Würden. „Danke für alles“, sagte er in Richtung Heinz-Wilhelm Wolters. „Ihre Arbeit ist immens wichtig für Kempen. Sie sind ein Menschenfreund.“

Ein Exemplar der Medaille kostet 50 Euro. Erhältlich ist sie bei der Sparkasse, Orsaystraße, und im Annenhof, Oelstraße.