Kempen Das sind Rübos Rathaus-Pläne

Im Zuge der Sanierung ihrer Gebäude will die Stadt drei Häuser auf dem Arnoldgelände kaufen.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Über die Pläne von Bürgermeister Volker Rübo, die Nebenstellen der Verwaltung zusammenzuziehen, ist schon viel geredet und geschrieben worden. Nun werden die Ideen konkret: Am Montag wird Rübo den Fraktionen im nicht öffentlichen Teil der Sitzung des Wirtschafts- und Liegenschaftsausschusses seine Pläne für drei neue Gebäude auf dem früheren Arnoldgelände vorlegen. Aus der Vorlage für die Sitzung geht hervor, dass die Stadt drei Liegenschaften kaufen möchte. Nähere Informationen sollen die Politiker im Ausschuss bekommen.

Am Ausschluss der Öffentlichkeit bei diesem Thema hat es bereits Kritik vonseiten der Grünen gegeben: Pläne zur Unterbringung der Verwaltung gehören aus Sicht der Fraktion in die Öffentlichkeit (die WZ berichtete). Dieser Kritik nimmt Rübo auf Anfrage den Wind aus den Segeln: „Wir sind im ersten Schritt am Montag zur Nicht-Öffentlichkeit verpflichtet. Es wird zunächst um finanzielle Angelegenheiten gehen. Und dabei muss der potenzielle Verkäufer geschützt werden.“ Konkrete Zahlen müssen laut Bürgermeister intern bleiben.

Wenn die finanziellen Rahmenbedingungen geklärt sind, will Rübo das Thema „selbstverständlich“ in öffentlichen Ausschüssen beraten. Dies habe er den Fraktionen auch schon signalisiert. Sollte der Fachausschuss am Montag beschließen, dass die Verwaltung den Plan zum Immobilienkauf weiter verfolgen soll, könnte das Thema schon bei den Sitzungen von Haupt- und Finanzausschuss sowie Rat (28. März und 4. April) auf der Tagesordnung stehen.

Mit Blick auf die nicht öffentliche Debatte am Montag ließ sich Volker Rübo im Gespräch mit der WZ zwar nicht zu tief in die Karten schauen. Er machte aber deutlich, dass die Stadtspitze auf dem Arnoldgelände nun eine „einmalige Chance“ ergreifen möchte.

Die drei Gebäude, die die Stadt kaufen möchte, müssen zunächst noch errichtet werden. Nach Angaben von Rübo gibt es bereits konkrete Neubaukonzepte des Projektentwicklers Hout. Und auch der Bebauungsplan sei bereits vor Jahren entsprechend beschlossen worden. Das Unternehmen aus Geldern war schon für die Umstrukturierung der Arnoldfabrik in ein modernes Dienstleistungszentrum mit Finanzamt, Bundespolizei und Ärztehaus verantwortlich.

Nun will die Firma drei sogenannte Kopfhäuser auf einer Fläche zwischen Bahngleisen und Finanzamt bauen. Dort ist derzeit ein Parkplatz — dabei handelt es sich nicht um die Park- und Ride-Fläche für Bahnfahrer. Stellflächen, die durch den Neubau am Finanzamt wegfallen würden, können laut Rübo an anderer Stelle des Geländes „ersetzt“ werden.

„Mit drei modernen Bürogebäuden würden wir unsere notwendige Umstrukturierung endlich in Angriff nehmen können“, sagt der Bürgermeister. Sein Plan sieht vor, dass zunächst die drei Gebäude in Bahnhofsnähe gebaut und von der Stadt gekauft werden. Dann würden im nächsten Schritt Mitarbeiter aus dem Rathaus am Buttermarkt in den Neubau wechseln, damit der Hauptsitz der Verwaltung in der Altstadt energetisch saniert werden kann. In einem weiteren Schritt würden dann die Nebenstellen der Verwaltung „leergezogen“. Dabei handelt es sich um das Jugendamt an der Antoniusstraße in St. Hubert, um das Grünflächen- und Rechnungsprüfungsamt am Acker sowie um das Standes- und Ordnungsamt an der Neustraße. Am Ende des Plans steht zudem ein möglicher Verkauf der dann leerstehenden Liegenschaften.

Einen endgültigen Belegungsplan für die künftigen Ämter gibt es nach Angaben des Bürgermeisters noch nicht. „Dazu ist es noch zu früh“, so Rübo. Allerdings machte er deutlich, dass vor allem die Unterbringung der Jugendamts-Mitarbeiter in St. Hubert nicht mehr allzu lange so bleiben sollte. Das Gebäude sei wie das Kempener Rathaus sanierungsbedürftig. Zudem seien die Büros dort zu klein.

Für das Standesamt ist auch weiterhin eine Unterbringung in der Kempener Burg im Gespräch. In erster Linie favorisiert die CDU diese Lösung mit neuen Möglichkeiten für Trauungen in schöner Atmosphäre (die WZ berichtete). Für weitere Büros der Verwaltung kommt die Burg, in der das Kreisarchiv noch bis 2020 sein wird, nicht infrage. „Es hat sich herausgestellt, dass das keine geeignete Lösung für uns ist“, bekräftigte Rübo erneut.

Aus Sicht des Bürgermeisters gibt es keine bessere Lösung als die drei neuen Gebäude auf dem früheren Arnoldgelände. Auch die Idee eines eigenen Neubaus auf einer anderen Fläche sei schwierig zu umzusetzen. „Dort könnten wir nur ein großes Gebäude realisieren“, so Rübo. Er sieht die Dreiteiligkeit des aktuellen Plans als Vorteil an, weil die Stadt dort in der Aufteilung sehr flexibel sei. Zudem sei die Lage innenstadtnah und die Gespräche mit dem Bauherren seien bislang gut verlaufen.

Geht es nach dem Bürgermeister, soll das Großprojekt schnellstmöglich angegangen werden. Sollte die Politik zustimmen, sei eine Fertigstellung der neuen Häuser in 2018 nicht unrealistisch.