Kreis Viersen Landrat Andreas Coenen hofft auf neue Hotelbetten
Der Kreis Viersen präsentiert sich unter dem Dach der Niederrhein Tourismus GmbH auf der ITB in Berlin.
Kreis Viersen/Berlin. Urlaub auf Kuba oder in Kenia — davon träumen viele. Aber in Kempen, Kleve oder Kalkar? So abwegig, wie dies auf den ersten Blick erscheint, ist das für viele gar nicht. Dafür spricht die Zahl der Übernachtungsgäste 2016, die von der Niederrhein Tourismus GmbH mit Sitz in Viersen anlässlich der Internationalen Tourismus Börse (ITB) in Berlin bekanntgegeben wurde: „Mit mehr als zwei Millionen Übernachtungen haben wir erneut eine Steigerung zu verzeichnen“, erklärte Ansgar Müller, Aufsichtsratsvorsitzender der Tourismus GmbH und Landrat des Kreises Wesel, bei einer Pressekonferenz in der Bundeshauptstadt.
Den Niederrhein als Tourismus-Region bekannt zu machen, ist das erklärte Ziel der Kreise Kleve, Viersen und Wesel bei ihrem gemeinsamen Messeauftritt in Berlin. In Kürze werde sich auch der Kreis Heinsberg diesem starken Bündnis anschließen, erläuterte der Heinsberger Landrat Stephan Pusch. Und entsprechende Gespräche mit Krefeld seien ebenfalls sehr konkret und vielversprechend, ergänzte Ansgar Müller. Zur Erinnerung: Krefeld war einst aus Kostengründen aus der Gemeinschaft ausgeschieden und vermarktet sich seither auf eigene Faust. Allerdings deutete bereits im vergangenen Jahr einiges darauf hin, dass Krefeld sich wieder an der GmbH beteiligen möchte.
Gemessen an seinen Partnern ist der Kreis Viersen bislang eher ein kleines Licht bei den Übernachtungszahlen. Kam zum Beispiel der Kreis Kleve im Vorjahr auf mehr als 900 000, sind es im Kreis Viersen gerade mal 377 000. Was allerdings im Zehn-Jahres-Vergleich eine Steigerung von 25 Prozent bedeutet. „Der Tourismus ist zu einem wichtigen Wirtschafts- und Beschäftigungsmotor im Kreis Viersen geworden“, betonte deshalb Landrat Andreas Coenen. Dieser Trend soll weiter gefördert werden — unter anderem mit dem Thema Nachhaltigkeit. In einem neu gegründeten Netzwerk hat die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) des Kreises Viersen deshalb Anbieter regionaler Produkte, Restaurants, Hofläden und Bauernhofcafés zur „Genussregion Niederrhein“ zusammengefasst.
Andreas Coenen hofft gleichzeitig, dass die Zahl der Hotelbetten im Kreisgebiet gesteigert werden kann. „Die Arbeit der Tourismus Niederrhein GmbH schafft einen guten Rahmen dafür“, sagte er.
Wichtigste Trümpfe bei der Vermarktung des Niederrheins bleiben das Radfahren und Wandern in schöner Natur sowie die Burgen, Schlösser und Museen der Region. Mittlerweile 950 apfelgrüne Niederrhein-Räder werden von den Partnerbetrieben an mehr als 40 Verleihstationen bereitgehalten. Neu im Angebot sind 25 Pedelecs. Für 25 Euro am Tag können sie gemietet werden, um noch entspannter die Landschaft zwischen Kempen, Kleve und Kalkar zu „erfahren“.