Debatte um Feste und Pfarrer
Im Pfarrgemeinderat erhitzen sich die Gemüter: Es gibt Sorgen um weitere Einschränkungen der einzelnen Gemeinden.
Mülhausen. Hoch her ging es bei der Sitzung des gemeinsamen Pfarrgemeinderates (PGR) der vier Grefrather Pfarren. Paul Pickardt (Mülhausen) kritisierte, dass er erst aus der Presse erfahren habe, dass sich der Oedter Pfarrer Roland Scheulen weigere, die Stelle in Mülhausen „in der jetzigen Form“ anzunehmen. Scheulen betonte, dass er von seiner Äußerung beim Oedter Neujahrsempfang nicht abgehen werde. Aber: „Das ist heute kein Beratungsgegenstand.“ Der Grefrather Pfarrer Johannes Quadflieg unterstützte Scheulen und sagte, dass die Stelle administrativ verwaltet werde, so Quadflieg weiter. Zur Erinnerung: Anfang Januar hatte Joseph Walter Frohn (75) St. Heinrich verlassen.
Pickardt befürchtete dadurch eine Fusion „durchs Hintertürchen.“ Gemeindereferentin Christina Parlings wies daraufhin, dass die Gemeinde der Gemeinden (GdG) bereits eine Fusion sein. „Doch keine Gemeinde wird eingestampft“, betonte sie.
Kritik gab es an der Äußerung Parlings, dass in Grefrath viel gefeiert würde. Als vorgeschlagen wurde, dass nur noch alle vier Jahre ein Pfarrfest in einer Gemeinde stattfinden soll, protestierte PGR-Vorsitzender Bernd Jungverdorben massiv: „Das Pfarrfest ist für Oedt ein Dorffest mit Signalwirkung.“ Und die Grefrather Fußpilger lassen sich ihre Wallfahrt am Samstag — im Gegensatz zu den anderen, die am Sonntag nach Kevelaer gehen, — nicht nehmen.
Christina Parlings schnitt das Thema kirchliches Immobilien-Managemet (Kim) an, aber ohne konkret zu werden. Das will sie in der Klausurtagung des Pfarrgemeindrates am 24. März werden.
Weil 33 Prozent der Immobilien eingespart werden müssen, hatte im Sommer die St. Josef-Stiftung aus Bamberg im Auftrag des Bistums Aachen die vier katholischen Pfarrgemeinden der Niersgemeinde besucht. Untersucht wurde, welche Gebäude vermietet und welche verkauft werden können. Nur für rentable Objekte gibt es die „Kim-Plakette“. Und nur diese Immobilien werden in Zukunft vom Bistum finanziell unterstützt. Welche Bauten geschlossen und welche verkauft werden, sollen die jeweiligen Kirchenvorstände entscheiden.