Deutlich mehr Briefwähler
Die Wahlämter in Kempen und Grefrath verzeichnen einen Anstieg bei den Anträgen.
Kempen/Grefrath. Den Gang zur Wahlurne nehmen immer weniger Menschen auf sich. Die Zahl der Briefwähler hingegen steigt in nahezu allen Kommunen an. In Kempen waren bei der Bundestagswahl vor vier Jahren 27 360 Bürger wahlberechtigt — 5415 beantragten Briefwahl. Das entspricht 20 Prozent der Wähler. Für die Wahl am Sonntag sind in Kempen 27 271 Bürger zugelassen. Bis gestern haben bereits rund 5900 Bürger Briefwahl beantragt. Das entspricht 21,5 Prozent der Wahlberechtigten. Zum Vergleich: Bei der Landtagswahl im Mai waren es 16 Prozent der Kempener, die Briefwahl beantragt hatten.
In Grefrath waren bei der letzten Bundestagswahl 12 117 Bürger wahlberechtigt — 1803 davon entschieden sich für die Wahl per Brief. Das macht 15 Prozent der Wähler aus. In diesem Jahr sind 12 005 Grefrather wahlberechtigt. Bis gestern sind bereits annähernd 2300 Anträge auf Briefwahl bei der Gemeinde Grefrath eingegangen. Das entspricht einem Anteil von rund 19 Prozent. Bei der Landtagswahl im Mai waren es 13,5 Prozent.
Sowohl in Kempen als auch in Grefrath werden zirka fünf Prozent der beantragten Briefwahlunterlagen nicht zurückgeschickt, heißt es aus den beiden Rathäusern. Diese Menschen nehmen ihr Wahlrecht also trotz des Antrags nicht wahr.
Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten zu wählen: Am Wahltag im vorgesehenen Wahllokal, durch eine amtliche Berechtigung in einem anderen Wahllokal oder per Brief. Ein Grund für den Anstieg bei den Zahlen zur Briefwahl könnte der Abbau von bürokratischen Hürden sein. Vor 2008 bedurfte es einer schriftlichen Begründung, warum per Brief gewählt werden soll. Mittlerweile muss nur noch ein Online-Formular ausgefüllt werden und die Wahlunterlagen werden nach Hause geschickt. Zudem werben viele Parteien damit, die Stimme bequem per Brief abzugeben.
Per Brief — auch direkt in den Rathäusern — kann bis Freitag, 18 Uhr, gewählt werden. In Ausnahmefällen (z.B. Krankheit) auch bis Samstag, 15 Uhr. Alle weiteren Informationen stehen auf den jeweiligen Wahlbenachrichtigungen, die per Post in die Haushalte geschickt worden sind. Zudem haben die Kommunen alles auf ihren Internetseiten zusammengestellt:
kempen.de grefrath.de kreis-viersen.de