Toughest Firefighter Alive 2024 Deutschlands härtester Feuerwehrmann kommt aus Kempen

Kempen · Drei Feuerwehrmänner aus Kempen kämpften um den Titel „Toughest Firefighter Alive“– und das mit Erfolg.

Die Kempener Feuerwehrmänner Severin Körschgen (v.l.), Hans-Christian Marwedel und Jan Angenendt traten beim Wettbewerb im Mönchengladbacher Krankenhaus an.

Foto: Hans-Christian Marwedel

(biro) Die Freude über den Sieg beim diesjährigen Wettbewerb „Toughest Firefighter Alive“ ist Hans-Christian Marwedel immer noch anzumerken: Beim Wettkampf am Elisabeth-Krankenhaus in Mönchengladbach-Rheydt holte Marwedel am vergangenen Wochenende den Titel „Deutscher Meister“. „Das harte Training hat sich gelohnt“, stellt Marwedel fest. Für den 33-Jährigen ist das Training ein Ausgleich zu seiner Tätigkeit als Bauingenieur am Schreibtisch: Im Sommer treibt er draußen Sport, im Winter im Fitnessstudio, um fit zu sein für die Wettbewerbe der Feuerwehrleute, die ihn nicht nur durch ganz Deutschland, sondern auch in andere Länder führen.

Marwedel gehört seit 2006 dem Löschzug Kempen der Freiwilligen Feuerwehr an, kam über die familiäre Prägung – auch Vater und Großvater waren schon Feuerwehrmänner – und die Jugendfeuerwehr zur „erwachsenen“ Wehr. Seit 2012 nimmt er immer wieder an Wettbewerben für Feuerwehrleute teil. Viele Titel, Medaillen und Pokale hat Marwedel in den vergangenen Jahren bekommen. Auf solch einen Feuerwehrmann ist man in Kempen sehr stolz, im vergangenen Jahr durfte sich Marwedel nach der erfolgreichen Teilnahme am Wettbewerb in Mönchengladbach ins Gästebuch der Stadt Kempen eintragen.

Der Wettbewerb „Toughest Firefighter Alive“ in Rheydt gilt als der härteste Feuerwehrwettkampf der Welt. Feuerwehrmänner und -frauen treten dort an, über 170 Wehrleute waren diesmal dabei. Sie müssen Schläuche ziehen, Gewichte schleppen, unter anderem einen 80 Kilo schweren Dummy über eine Strecke von 70 Metern „retten“, schließlich die 15 Etagen im Krankenhaus hochrennen, das sind etwa 330 Stufen. Und alles in voller Montur.

Drei Wehrleute aus Kempen waren in diesem Jahr dabei: neben Marwedel auch die beiden jüngeren Feuerwehrkameraden Han Angenendt (19) und Severin Körschgen (23), beide aus St. Hubert, angesteckt von Marwedels Begeisterung. Die beiden hätten alle Stationen erfolgreich in einer sehr guten Zeit absolviert, so Marwedel – damit gehören nun drei Männer aus Kempen zu den härtesten Feuerwehrleuten Deutschlands. Körschgen erreichte in der deutschen Meisterschaftswertung der Altersklasse M (Männer unter 30 Jahre) den dritten Platz, Angenendt den siebten Platz in seiner Altersklasse. Marwedel selbst, der als „alter Hase“ schon zum elften Mal am Wettbewerb in Rheydt teilnahm, absolvierte alle vier Stationen in 6:10 Minuten und holte damit letztendlich den deutschen Meisterschaftstitel. In der Europameisterschaftswertung erreichte er nur den vierten Platz, wurde in seiner Altersklasse M30 (über 30) aber Vize-Europameister hinter Michael Brousil aus Tschechien, der auch Gesamtsieger wurde.

Das Training für den nächsten Wettkampf läuft schon

„Dieses Jahr habe ich noch mehr trainiert, damit es klappt“, sagt Marwedel. Doch viel hänge auch davon ab, ob man einen guten Tag habe – und den hatte er am Wochenende, alles passte. Die Füße hochlegen kann der Kempener aber nicht: Er trainiert weiter. In zwei Wochen will er an einem Feuerwehr-Wettkampf in Polen teilnehmen, im September zur Weltmeisterschaft in Dänemark, und im Oktober steht die „Firefighter Challenge“ in den USA an. Ob Kempen im Herbst dann einen Weltmeister begrüßen kann? Marwedel lacht: „Mal sehen. Das Ziel ist, möglichst gut abzuschneiden. Und dieses Jahr bin ich in sehr guter Form.“

(biro)