Flüchtlinge in Grefrath Zahl der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nimmt zu

Grefrath · Einrichtungen in Oedt und Grefrath wurden für den Einzug hergerichtet, die Situation an der Lobbericher Straße hat sich laut Verwaltung beruhigt.

Im Neubau am Reinersbach wurden inzwischen drei Wohnungen im Erdgeschoss und weitere Wohnungen im Obergeschoss bezogen.

Foto: Norbert Prümen

(ure) In Grefrath leben derzeit 327 geflüchtete Menschen, die in Einrichtungen, die entweder der Gemeinde Grefrath selbst gehören oder von der Gemeinde angemietet wurden, untergebracht sind. Hinzu kommen elf Flüchtlinge und 66 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die in selbst angemieteten Wohnungen leben. Insgesamt beherbergt Grefrath zum Stand 23. Mai 404 Flüchtlinge, davon 162 Ukrainerinnen und Ukrainer. Das teilte die Verwaltung im Jugend-, Sozial- und Seniorenausschuss mit. Gleichzeitig machte die Gemeinde darauf aufmerksam, dass die Zahl der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine seit Februar 2024 von damals 137 um 25 Personen angestiegen sei.

Weiterhin befindet sich die Gemeinde auf der Suche nach geeigneten und angemessenen Unterkünften. In den vergangenen Wochen wurde ein Hausgrundstück mit Ladenlokal in Oedt angemietet und für den Einzug hergerichtet. Hier, an der Johannes-Girmes-Straße, befand sich in früherer Zeit ein Elektromarkt. In dieser Unterkunft seien inzwischen 44 Flüchtlinge untergebracht, teilte die Gemeinde mit. Zum Neubau des Gebäudes am Reinersbach informierte die Verwaltung, dass drei Wohnungen im Erdgeschoss und weitere Wohnungen im Obergeschoss inzwischen bezogen wurden. Zum Stand 23. Mai lebten hier 23 Personen. Insgesamt können am Reinersbach 43 Personen untergebracht werden.

Was sich sperrig anhört, ist für die Gemeinde Grefrath ein zu beachtender Wert: die Erfüllungsquote. Rein rechnerisch könnte Grefrath noch weitere 24 geflüchtete Menschen aufnehmen, zum Stand 17. Mai erreichte Grefrath damit eine Erfüllungsquote von 90,5 Prozent. Damit bewege man sich auf dem Niveau der anderen kreisangehörigen Kommunen, teilte die Verwaltung mit.

Im Rahmen der Fragestunde der Einwohner hatten Bürgerinnen und Bürger in der vergangenen Sitzung des Ausschusses am 27. Februar auf die aus ihrer Sicht nicht zumutbaren Zustände an der Unterkunft an der Lobbericher Straße aufmerksam gemacht. Die Kriterien für einen Mindeststandard seien hier nicht erfüllt: Der Herd wackele, Fliesen seien locker, in der Küche gebe es kein warmes Wasser, ausreichendes Geschirr sei nicht vorhanden, Toiletten seien nicht abschließbar, Mülltonnen seien nur in nicht ausreichender Zahl vorhanden. Zudem sei diese Unterkunft mit circa 20 Personen überfüllt. In der aktuellen Sitzung hakte Felix Reulen (CDU) nach und fragte, wie sich die Wohnsituation aktuell darstelle. Stephan Röttges, Fachbereichsleiter für Soziales, erklärte, dass sich die Situation nach Austausch mit der Gemeindeverwaltung beruhigt habe. Derzeit wohnten in dem Gebäude sieben Personen.

(ure)