Dezernenten-Streit um Begegnungszentrum

Technischer Beigeordneter Kahl ist nicht erfreut über die Vergabe des Projektes nach außen.

Foto: Reimann

Kempen/St. Hubert. Die Stimmung in der Verwaltungsspitze der Stadt Kempen ist schlecht. Insbesondere zwischen den Beigeordneten Stephan Kahl (Technisches Dezernat) und Michael Klee (Soziales, Senioren, Sport, Jugendhilfe) gibt es Probleme. Das wurde in der Sitzung des Bauausschusses am Montag deutlich, als Kahl Anfragen von SPD und Linken zum St. Huberter Begegnungszentrum beantworten musste. Für den Umbau der ehemaligen Johannes-Hubertus-Schule in eben jenes Zentrum gibt es seit April 2016 eine Förderzusage des Landes über 380 000 Euro. Allerdings muss der Umbau Ende 2018 abgeschlossen sein, damit das Geld aus Düsseldorf auch nach Kempen fließt.

Derzeit gibt es aber noch nicht einmal eine detaillierte Planung. In den vergangenen Monaten verwies die Verwaltungsspitze immer wieder darauf, dass das Hochbauamt durch zu viele unterschiedliche Anforderungen überlastet sei. Zudem sei der Umbau der St. Huberter Schule — vor allem mit Blick auf den Brandschutz — eine wachsende Herausforderung. Um die Frist für die Fördermittel doch noch einhalten zu können, holte Sozialdezernent Klee, aus dessen Feder das Konzept des Begegnungszentrum stammt, externe Hilfe eines Planungsbüros (die WZ berichtete).

Und davon ist Klees Kollege Kahl alles andere als begeistert. „Das freut mich nicht und ich halte das auch nicht für eine gute Entscheidung“, sagte Kahl mit Blick auf die Vergabe des Projektes nach außen. Die Entscheidung sei getroffen worden, um den Erhalt des Fördergeldes nicht zu gefährden. Der Technische Dezernent versicherte, dass das Hochbauamt weiterhin in die Planungen eingebunden sei. Und auch der Bauausschuss werde informiert. Zum aktuellen Stand der Planungen für das Projekt am Hohenzollernplatz konnte Kahl am Montagabend aber nichts sagen.

Das konnte dann aber gestern Stadtsprecher Christoph Dellmans — nach Rücksprache mit dem Dezernenten Klee. „Ein Architekt hat den Auftrag erteilt bekommen, eine Machbarkeitsuntersuchung durchzuführen“, so Dellmans. Ziel dieser Untersuchung sei die Herbeiführung einer Nutzungsänderung von einer ehemaligen Schule hin zu einem Begegnungszentrum — unter anderem für die Flüchtlingsarbeit.

In Kooperation mit dem Architekten habe die Stadt bereits mögliche Raumverteilungen besprochen. „Wo könnte eine Cafeteria hin?“, nennt Dellmans ein Beispiel. Unter Berücksichtigung der Brandschutzvorschriften soll das Architektenbüro nun ein Konzept vorlegen. „Mit Ergebnissen rechnen wir in den nächsten Wochen“, so der Stadtsprecher. „Ziel ist es, das Projekt bis Dezember 2018 abzuschließen.“ So würde die Stadt die Bedingungen für die Landesförderung erfüllen.

Wie Dellmans bestätigte, soll nach der laufenden Studie auch die Umsetzung des Projektes von einem externen Planungsbüro betreut werden. Die Fachämter und - ausschüsse sollen fortlaufend informiert werden.