Kempen Die Furcht vor Eingriffen in die Natur

Die vieldiskutierte Erdgasleitung Zeelink soll durch das Schutzgebiet „Tote Rahm“ gehen. Außerdem macht der Kendel-Flüsterer mal wieder einen Abstecher ins Kunst-Café Sabo.

Foto: Basil

St.Hubert. Die geplante ErdgasleitungZeelink geistert schon seit einigen Monaten durch die Medien. Das Unternehmen Open Grid Europe (OGE) plant eine Trasse aus dem münsterländischen Legden bis ins belgische Eynatten. Etwa in der Mitte liegt St. Hubert. Das ist der Grund dafür, dass am Rande des Kendeldorfes eine sogenannte Verdichterstation geplant ist. Bei so einem millionenschweren Projekt ist es üblich, dass sich unterschiedliche Behörden aus den betroffenen Regionen zu den Vorschlägen äußern. Was zum Beispiel der Kreis Viersen und andere Kommunen schon umgesetzt haben. Die Stellungnahme aus dem Kempener Rathaus ließ ein wenig auf sich warten, liegt nun aber bei der Düsseldorfer Bezirksregierung auf dem Tisch. Am kommenden Montag wird die Kempener Stellungnahme im Planungsausschuss thematisiert.

So wie andere Städte und Kreise äußert sich auch Kempen kritisch zu den Zeelink-Plänen, ohne in diesem frühen Stadium der Beteiligung sonderlich konkret zu werden. So ist das halt, wenn sich Behörden Briefe schreiben. Wie der Kreis Viersen fürchtet auch das Kempener Dezernat Eingriffe in Naturschutzgebiete und Wasserschutzzonen. So soll die Leitung auf mehreren hundert Metern auf dem Gebiet der „Toten Rahm“ zwischen Stendener und Tönisberger Straße verlegt werden. Dort gibt es laut Stadt schützenswerte Biotope. In diesem Zusammenhang und auch mit Blick auf andere Bereiche der Leitungsstrecke erwartet die Stadt vom Unternehmen Open Grid Europe präzisere Angaben zur Vorgehensweise. Der Betreiber möchte 2019 und 2020 die Trasse bauen. In Betrieb gehen soll sie 2021.

„Wir gehen es langsam wieder an, aber es wird nicht mehr so intensiv wie zuvor“, flüstert Meike Steinebach vom Sabo-Café. Seit Mai vergangenen Jahres gibt es dort keine Veranstaltungen an den Wochenenden mehr und das Café wurde samstags und sonntags geschlossen. „Das hatte gesundheitliche Gründe“, erklärt Steinebach. Ab Oktober soll es mit den beliebten Kunst- und Kultur-Veranstaltungen An Eulen 7 aber weitergehen. Den Auftakt macht ein Abend mit der Band „Johnny Cash Experience“ am 2. Oktober. Ab 19 Uhr widmen sich die fünf Musiker der Band der amerikanischen Legende und werden mit authentischem Sound begeistern. Karten kosten 35 Euro inklusive Spanferkelessen; für Vegetarier ist ebenfalls gesorgt. Nach diesem Termin ist bis zum Februar mit Ausnahme des Januars eine Veranstaltung pro Monat geplant. „Die Abende werden ganz unterschiedlich gestaltet, mal mit Musik, mal mit Comedy“, so Steinebach. Privatkunden des Sabo-Cafés können sich auf eine weitere Veranstaltung freuen. Vom 31. Oktober bis zum 6. November gibt es dort eine Hausmesse mit Tombola.

„Fetzig und heiter schickt Gott dir Begleiter“ lautet das Motto des diesjährigen Kinder-Bibeltages. Alle Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren sind dazu eingeladen, am 24. September im Marienheim, Kirchplatz 1, einen interessanten und lustigen Tag zu verbringen. Vor allem die Kommunionkinder des nächsten Jahres sollten daran teilnehmen. Um die Geschichte gut miterleben zu können, wird gemalt und gebastelt. Daher sollten die Kinder Filz- und Buntstifte, eine Schere und Klebstoff mitbringen. Außerdem benötigen die kleinen Teilnehmer Becher und Teller für das Mittagessen. Beginn ist um 10 Uhr. Die Teilnahme kostet vier Euro. Zum Abschluss des Kinder-Bibeltages gibt es um 15.30 Uhr einen Wortgottesdienst in der Kirche, zu dem auch die Eltern herzlich eingeladen sind. Bis Montag, 19. September, können die Kinder im Pfarrbüro, Kirchplatz, angemeldet werden.

Im Herbst wird traditionell mit Erntedank gefeiert. Auch die Pfarrgemeinde St. Hubertus folgt dem Brauch in diesem Jahr wieder und feiert am 25. September auf dem Harteshof der Familie van Gerven, Steeg 14. Beginn des Erntedank-Gottesdienstes ist um 10.30 Uhr. Der Kindergarten St. Raphael wird die Messe mitgestalten; der Musikverein ist auch mit von der Partie. Im Anschluss lädt die Pfarre zu einem Beisammensein mit Getränken und Imbiss ein. Die Ausrichter am Erntedank-Stand sind in diesem Jahr die Landfrauen. Sie werden zugunsten der pflegebedürftigen Pfarrangehörigen Produkte vom Feld und aus dem Garten verkaufen. Sollte es an diesem Tag regnen, wird der Gottesdienst in der Kirche gefeiert. Die Entscheidung dazu wird im Schaukasten angekündigt. Ja, ja, auch so etwas gibt es im Zeitalter von Facebook und Co. noch.

„Tiere — Geschöpfe und zur Seite gestellt“ — hat der St. Huberter Jupp Pasch das soeben erschienene Buch genannt, in dem er eigene eindrucksvolle Begegnungen und Erlebnisse mit Tieren zusammengetragen hat. Die unendliche Zuneigung zu Tieren, die das Leben des Autors von Kindheit an bereichert hat, ist auf wunderbare Weise spürbar. Es sind schlichte, aber faszinierende Begegnungen. Immer wieder erstaunt es Jupp Pasch, auf welche Weise ein Tier Vertrauen und Zuneigung zu zeigen vermag. Die bunte Palette mit Geschichten und Erzählungen rankt sich um Truthenne Bärbel, Schaf Lotti, Igel Heinrich, Katzenbekanntschaften, Freundschaften mit Hunden, Zwiegespräche mit Tieren — große und kleine Vier oder Zweibeiner. Das Buch des Heimatautoren mit vielen farbigen Bildern ist im Verlag Kaltenmeier Söhne Krefeld-Hüls erschienen. Preis: 14,80 Euro. Es ist erhältlich im Buchhandel St. Hubert („mo’s Bücherkiste“, Königsstraße 6) und in Kempen (Wissink und Thomas).

Ein bei Eltern und Großeltern äußerst beliebter Termin steht am Samstag an: Von 10 bis 13 Uhr findet wieder eine Trödelbörse rund ums Kind im evangelischen Gemeindezentrum, Martin-Luther-Straße 12, statt. Verkauft werden neben Schwangerschafts- und Kinderkleidung auch Spielzeug, Karnevalskostüme, Kinderfahrzeuge und Kinderwagen. Zudem wird eine Auswahl an Konfirmations- und Kommunionskleidung sowie Bücher und DVDs für Kinder und Erwachsene geboten. Veranstalter ist „Rabenstark“, der Förderverein für die Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde St. Hubert. Zehn Prozent des Erlöses gehen an den Förderverein.