Die Kritik am "Markt der Sterne" reißt nicht ab

Viele Leser lehnen das neue Konzept ab. Der Veranstalter „XDream“ will nach vier Wochenenden Bilanz ziehen.

Kempen. Die Kritik am neuen Konzept des Kempener Weihnachtsmarktes reißt nicht ab. Auch am zweiten Adventswochenende verließen viele Besucher enttäuscht den „Markt der Sterne“, wie die Veranstaltung in diesem Jahr erstmals heißt. Das geht zumindest aus E-Mails, Briefen und Anrufen hervor, die die WZ-Redaktion täglich erreichen. Einige Leser bemängeln: Zu viele Stände mit Essen und Getränken, zu wenige Händler mit ausgefallenen, weihnachtlichen Artikeln.

„Noch nie habe ich einen schrecklicheren Weihnachtsmarkt in Kempen gesehen“, schreibt Elke Mühlenhaus. „Fressbuden wohin man schaut. Glühweinstände, leuchtende Sterne in den Baumwipfeln — aber kein Hauch von Weihnachtsstimmung in Sicht.“ So lautet das Fazit der WZ-Leserin zum Markt, den die Veranstaltungsfirma „XDream“ aus Bergisch-Gladbach auf die Beine gestellt hat.

„Diese professionell durchgestylte Corporate-Identity-Kommerzveranstaltung will eigentlich keiner und braucht auch keiner“, schreibt Andreas Sonntag auf der Internetseite der WZ. Für ihn hat der „Markt der Sterne“ wenig Weihnachtliches: „Der Markt könnte so auch im Juli stattfinden.“

Gegenüber der WZ räumte „XDream“-Geschäftsführer Henning Schmitz am Mittwoch ein, dass es mehr gastronomische Stände gibt als im Vorjahr, als noch der langjährige Veranstalter Gaudium aus Duisburg Regie führte. „Allerdings haben wir von den gastronomischen Händlern durchweg positive Rückmeldungen bekommen. Mit dem Umsatz sind alle zufrieden“, so Schmitz. Dies sei auch der Tatsache geschuldet, dass an den ersten beiden Wochenenden mehr Besucher in Kempen waren als 2012. „Dies wurde mir vom Werbering so bestätigt.“

Ob die Mischung der gut 130 Händler stimmig ist, möchte Schmitz jetzt noch nicht bewerten. „Es kann sein, dass wir zu viel Gastronomie haben. Es kann auch sein, dass wir qualitativ nachlegen müssen. Ein Fazit dazu möchte ich aber erst ziehen, wenn alle vier Markt-Wochenenden vorbei sind.“ Entsprechende Gespräche mit Werbering und Stadt seien für Anfang 2014 geplant.

Zum Thema Musik, die vielen Besuchern fehlt, sagt der Veranstalter, dass das Problem erkannt sei. „Es gab jetzt schon mehr Musik. Und es wird am Wochenende wieder mehr Musik geben“, sagt Schmitz. Allerdings seien „XDream“ und Werbering bewusst vom „abendlichen Stadtfestcharakter“ abgegangen. „Ruhiger als früher wird es bleiben. Das gehört zum Konzept.“