Veranstaltung im Grefrather Freilichtmuseum Poesie und Musik verzaubern
Grefrath · Kreismusikschule und das Freilichtmuseum hatten eingeladen. Der Abend stand unter dem Motto „Traumpfade“: Eine spannende, musikalische Reise durch Europa — bis in die Ukraine.
(b-r) Eine warme Sommernacht, gut gelaunte Menschen, feine Snacks und Getränke und dazu die schönste Musik vom Barock bis in die Moderne auf (fast) allen denkbaren Instrumenten – und das Ganze in einer Umgebung, die die Vergangenheit in die Gegenwart holt: Das sind die Zutaten für eine gelungene „Nacht der Sinne“ im Freilichtmuseum Dorenburg in Grefrath. Sie wird veranstaltet von der Kreismusikschule Viersen und dem Museum.
Landrat Andreas Coenen eröffnete die 4. Nacht der Sinne, die in diesem Jahr unter dem Motto „Traumpfade“ stand, begrüßte prominente Besucher, dankte den Sponsoren und Organisatoren und ermunterte die Gäste: „Lustwandeln Sie über das Gelände, heute Abend können Sie hier ein wenig unbeschwertes Leben genießen.“ Während auf der Burgwiese Klangobjekte zum Ausprobieren standen, erwachten die Hofanlagen Waldniel, Rasseln und Hagen, die alte Schmiede, die Gerberei und die Miertz-Kate zu neuem und beschwingtem Leben. In und vor den Gebäuden des Freilichtmuseums saßen die insgesamt gut 70 Gitarristen, Akkordeonisten, Streicher, Bläser, Schlagzeuger und Sänger, als würden sie dazugehören. Zwölf Ensembles der Kreismusikschule und befreundeter Musiker hatten sich zusammengefunden und brachten von 19 bis 22 Uhr im halbstündigen Rhythmus jeweils 20 Minuten lang ihre Musik zu Gehör.
Zu Ringelnatz-Texten wurde Klarinetten-Musik gespielt
Musik mit Poesie verbanden Rolf Cremer und Jürgen Löscher. Cremer las wunderbare Ringelnatz-Texte, Löscher improvisierte auf der Klarinette die Begleitmusik. Während noch in der Ringelnatzversion des Märchens vom Rotkäppchen die Großmutter alle beteiligten Personen auffrisst, machten sich nebenan in Rasseln die „International Brass“-Bläser Wilhelm Junker, Waldemar Jankus, Thomas Lindt, Bernhard Petz und Willy Huppertz bereit, die Zuhörer in die Welt der Westside Story zu entführen. In Waldniel wurde es grenzenlos: Die Akkordeonistinnen Ute Perlick-Doby, Mareike Löffler, Lena Kolo und Tatjana Pereswetow reisten mit der aus der Ukraine geflüchteten Violinistin Olga Morgun musikalisch von Italien über Frankreich in die Ukraine. Die Aufführung eines Stücks von Myroslav Skoryk war nicht nur für Morgun ein besonders bewegender Moment. Zum akustischen Dahinschmelzen beim Hören von Stücken von Piazolla lud das Tangoquintett Sonora Cinco mit Rafael Carpena Luukkonen, Victoria Grobe, Georg Klingenberg, Kamilla Küppers-Smagulova, Ruslan Maximovski und Florian Fleichmann ein.