Dorenburg: Künftig ein Museum ohne Winterpause
Die Dorenburg in Grefrath bleibt ab 2013 ganzjährig geöffnet. Der Neubau schreitet voran.
Grefrath. Still und verlassen liegt das Gelände da. Die alten Fachwerkhäuser sind verwaist, die Tore geschlossen. Das niederrheinische Freilichtmuseum rund um die Dorenburg in Grefrath hat Winterpause. Erst am 3. März öffnet es wieder seine Pforten.
Doch dieser Termin soll der Startschuss in eine neue Ära des Museums werden. So soll es künftig keine Winterpause mehr geben; ab 2013 bleibt das Gelände neben dem Eissportzentrum ganzjährig geöffnet.
Vor allem soll es ab dem Frühjahr einen neuen Eingang für das Museumsgelände geben. Künftig erreichen die Besucher von Süden her das Areal. Damit wird das seit der Eröffnung 1973 existierende Provisorium im Norden des Freilichtmuseums beendet.
Etwa Mitte April, so schätzt der für Kultur zuständige Kreisdirektor Andreas Coenen, wird damit auch das neue Museumsgebäude fertiggestellt. Eine Million Euro werden investiert. Das Geld kommt vom Land, vom Landschaftsverband Rheinland und von der Sparkassenstiftung.
„Damit ist die Zukunft des Museums gesichert“, sagt Kreisdirektor Coenen. Denn mit dem neuen Gebäude wird es möglich, künftig auch verstärkt museumspädagogische Arbeit anbieten zu können. „Wir haben dann auch Raum für Schulklassen“, sagt Coenen. Dafür wird vom Kreis Viersen eine pädagogische Fachkraft eingestellt. Sie soll auch ein Konzept für Freizeit und Bildungsarbeit entwickeln.
Das Freilichtmuseum war 1973 eröffnet worden. Coenen hat dem Gelände eine Frischzellenkur verordnet. So wurde bereits die Spielzeugsammlung neu geordnet; galt bislang die Devise, möglichst viele Exponate zu zeigen, geht es nun darum, sie besser zu präsentieren und in einen Zusammenhang zu stellen.
Großen Anteil am neuen Erscheinungsbild des Museums hat auch die Leiterin Anke Wielebski, seit gut einem Jahr im Amt. Sie hat zuletzt mit der Lego-Ausstellung in der Dorenburg für einen großen Publikumserfolg gesorgt. Zuvor wurde bereits die Hofanlage Rasseln überholt; Möbel und andere Exponate wurden ausgetauscht. „Die Puppen, die in den Betten lagen und so manches Kind erschreckt haben, haben wir ins Depot gegeben“, sagt Wielebski.
Künftig sollen die Exponate möglichst für sich selbst sprechen: „Der Besucher soll das Gefühl haben, der Bauer ist gerade erst aus dem Stall gekommen“, sagt Wielebski. So sollen nach und nach alle Gebäude des Museums „ertüchtigt“ werden.
Wielebski will verstärkt mit der Hochschule Niederrhein zusammenarbeiten und sich in Fachfragen vom Landschaftsverband Rheinland beraten lassen.