Drei Fragen an: Antje Heymanns zur Unfallgefahr bei offenen Kanalschächten.
Kempen/St. Hubert. Unbekannte haben in den vergangenen zwei Wochen in Kempen und St. Hubert dreimal Kanaldeckel aus den Schächten gehoben. Am Mittwochabend kam es deswegen erstmals zu einem Verkehrsunfall.
Über die Gefahren und Folgen sprach die WZ mit Polizeisprecherin Antje Heymanns.
Westdeutsche Zeitung: Frau Heymanns, warum heben die Täter die Kanaldeckel aus?
Antje Heymanns: Das ist natürlich Spekulation. Metalldiebe sind es auf jeden Fall nicht, da sie die Deckel neben den Schächten liegen lassen. Ob das nur ein Dummer-Jungen-Streich ist oder Menschen gezielt verletzt werden sollen, wissen wir nicht. Es muss aber jedem klar sein, dass eine solche Tat lebensgefährlich sein kann.
WZ: Mit welcher Strafe muss jemand rechnen, der erwischt wird?
Heymanns: Es handelt sich um einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr. Schon der Versuch ist strafbar. Wer Hindernisse bereitet und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, kann laut Gesetz mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren rechnen.
WZ: Was unternimmt die Polizei, um die Unbekannten zu fassen?
Heymanns: Wenn wir wissen, dass so etwas gehäuft passiert, dann achten wir bei Streifenfahrten noch intensiver darauf. Wir wünschen uns aber auch, dass sich Leute öfter bei uns melden, wenn sie etwas beobachten. Man ruft uns lieber einmal zu oft an, als einmal zu wenig. att