Sakralmuseum: Ein Bild geht auf Reisen

Ein 500 Jahre altes Gemälde wird in die Niederlande ausgeliehen.

Kempen. Matthias Sandmann wird das 500 Jahre alte Gemälde „Hühnerlegende“ nicht mehr aus den Augen lassen. Der Restaurator des Sakralmuseums begleitet das Kunstwerk, wenn es in der nächsten Woche eingepackt und von einer Spezialfirma in die Niederlande transportiert wird.

Das Museum für religiöse Kunst in Uden und das Museum Catharijneconvent in Utrecht haben darum gebeten, das Gemälde auszuleihen. „Das ist gut für unser Renommee“, erklärt Elisabeth Friese, Leiterin des Kramer- und des Sakralmuseums.

Bei der „Hühnerlegende“ handelt es sich um ein dreiteiliges Gemälde von einem unbekannten Künstler der Antwerpener Schule. Es befand sich früher auf der Rückseite des Jakobus- und Antoniusaltars in der Propsteikirche und zeigt eine Pilger-Geschichte des Jakobswegs. Es soll das kostbarste Bild im Bestand des Sakralmuseums sein.

„Wir haben lange überlegt, ob wir es verleihen sollen“, sagt Friese. Man habe nur unter strengen Bedingungen zugestimmt.

Da das Gemälde auf Holz gemalt ist, reagiere es empfindlich auf Klimaveränderungen. Restaurator Sandmann und seine Kollegin Marion Malaka prüften zunächst, ob das Kunstwerk stabil genug für den Transport in einer Spezial-Kiste ist.

Jeweils drei Tage lang wird die „Hühnerlegende“ in den Ausstellungsräumen in Uden und Utrecht gelagert, bevor Sandmann sie auspacken kann. Versichert wurde das Kunstwerk mit 300 000 Euro. Sämtliche Kosten werden von den beiden niederländischen Museen getragen. Erst in etwa einem Jahr kehrt das Bild nach Kempen zurück.