Pollenflug: Das Warten aufs Waschen
Viele Autofahrer ließen am Dienstag die Blüten von Lack und Scheiben entfernen.
Kempen. Die Sonne brennt am Dienstag auf die mit gelben Pollen verklebten Autos, die vor der Waschanlage der Shell-Tankstelle an der Otto-Schott-Straße anstehen. Der Lack ist dicht bedeckt mit dem feinen Staub, durch die Scheiben kann man kaum noch durchsehen.
Aus dem Inneren der Anlage hört man das Zischen von Wasser und das Dröhnen der Trocknungsanlage. Davor bilden sich lange Warteschlangen. „Wir haben heute viel mehr zu tun als sonst“, sagt Tankstellen-Mitarbeiterin Sonja Kabasch. Sie vermutet, dass der gelbe Blütenstaub die Ursache ist. „Es war schon am Samstag richtig voll.“
Auch an anderen Waschanlagen, wie an der Aral-Tankstelle an der Hülser Straße, stauen sich die Pkw. „Ich weiß, dass das Auto morgen wieder schmutzig ist“, räumt Kunde Werner Schaap ein.
„Den Blütenflug kann man nicht verhindern.“ Er lasse das Fahrzeug nur reinigen, damit ein Gutschein nicht verfällt. Ein anderer Kunde fährt heute in den Urlaub. „Ich werde den Wagen in die Garage stellen, damit er nicht wieder so dreckig wird.“
Dennis Schewe war bereits am Samstag zur Waschanlage gefahren, hatte aber keine Lust, stundenlang anzustehen. „Es war brechend voll.“ Deshalb wagt er einen neuen Versuch. „Irgendwann muss man das Auto ja waschen.“
Kundin Sigrid Horst winkt ab: „Ich frage mich immer, ob die Leute sonst keine Probleme haben.“ Wegen des Staubs würde sie ihr Fahrzeug jedenfalls nicht reinigen lassen. „Das ist doch jedes Jahr die selbe sinnlose Diskussion.“
Vollkommen ruhig ist es an der Jet-Tankstelle an der Vorster Straße/Bundesstraße 509. „Bei uns ist die Waschanlage heute defekt“, sagt eine Mitarbeiterin. „Der Techniker ist aber schon unterwegs.“