Kempen Edeka: Vorerst kein Mieter in Sicht

Die Inhaberfamilie der Immobilie ist in Verhandlungen. Einen Vertragsabschluss gibt es bislang nicht.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Im vergangenen Sommer hat sich mit der Schließung des Edeka-Marktes die Lebensmittelversorgung für mehr als 5000 Menschen im Hagelkreuz-Viertel deutlich verschlechtert. Und derzeit besteht noch keine große Hoffnung, dass sich die Situation schnell verbessern wird. „Wir befinden uns in intensiven Verhandlungen mit Interessenten“, heißt es auf Anfrage der WZ von der Inhaberfamilie an der Max-Planck-Straße. Einen Vertragsabschluss habe es aber bislang nicht gegeben.

Gleich nachdem feststand, dass Edeka seinen zum Ende 2015 auslaufenden Vertrag nicht verlängern möchte, habe sich die Familie an Vermittler gewandt, um einen neuen Lebensmittelanbieter für das Geschäft zu finden. „Wir verhandeln mit den Branchenvermittlern. Diese machen dann Vorschläge an die Konzerne“, so die Stellungnahme der Familie. Dann würden sich die Lebensmittelketten in ihren Zentralen Gedanken zu möglichen Standorten machen. Dazu gehörten Analysen des Standortes — unter anderem mit Blick auf Kundenfrequenzen und mögliche bauliche Veränderungen.

Gegenüber der WZ sprach die Familie von einem „langwierigen Prozess“. Es sei nicht abzusehen, wann es wieder einen Supermarkt an der Max-Planck-Straße geben wird. Auch zu möglichen Verhandlungspartnern könne man keine Angaben machen. „Es wird aber intensiv versucht, eine schnelle Lösung herbeizuführen.“ Ausgeschlossen sei ein Gerücht, nachdem die Immobilie als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden soll. „Da ist überhaupt nichts dran.“

Vor allem für ältere Bürger der Neuen Stadt ist die leere Filiale an der Max-Planck-Straße 15 ein Problem. Ihnen bleibt nur der Penny-Markt an der Söderblomstraße, weil der Weg zum Beispiel zur Edeka-Filiale in der Innenstadt (Hessenring) zu weit ist. Um zu helfen, hat die Senioren-Initiative (SI) bereits einen Fahrdienst für ihre Mitglieder eingerichtet.

Viele Bürger im Hagelkreuz sehnen sich aber nach einer Einkaufsmöglichkeit am früheren Edeka-Standort. „Die Situation ist gerade für ältere Leute unerträglich. Da muss etwas passieren“, sagt Rainer Zeitz, Vorsitzender des Ortsverbandes der Arbeiterwohlfahrt (Awo).