Ein Hauch Afrika beim Ferienspaß
Auch in der 27. Staffel sind sowohl die knapp 200 Kinder als auch das Betreuerteam hochmotiviert.
Kempen. Etwas mürrisch schaut Ulrich Nieting in den Himmel. "Hoffentlich wird das in den nächsten Tagen besser", kommentiert er die Wetterlage. Über Regen kann sich der Stadtjugendpfleger immer noch ärgern. Auch bei seinem 27. Ferienspaß.
Gestern startete die 2007er-Ausgabe des alljährlichen Spektakels auf der Sportanlage am Schwimmbad. Pünktlich zum Beginn schüttete es wie aus Kübeln. Das ist nicht nur unangenehm, sondern passt auch überhaupt nicht zum Thema. Das lautet "Afrika und Orient".
Wirklich aus der Ruhe bringen kann Nieting aber auch der größte Schauer nicht. "Schließlich sind wir flexibel", sagt er gelassen. Neben der Außenanlage mit Fußball-, Basketball- und Tennisplätzen stehen den knapp 200 Ferienspaßkindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren in den nächsten vier Wochen ein großes Zelt und die Turnhallen des Lusie-von-Duesberg-Gymnasiums und der Realschule zu Verfügung.
"Wir versuchen das Tagesangebot immer so gut wie möglich an das Wetter und die Bedürfnisse der Kinder anzupassen", erklärt Nieting, "daher gibt es kaum festgelegte Programmpunkte.Wenn die Kinder Lust haben, einen Drachen zu bauen, wird das eben gemacht."
Eine Miniatur-Pyramide ist schon fertig. Die haben Jan-Philip (8) und Sebastian (9) bereits gestern aus Schaschlik-Spießen und Wolle errichtet. "Damit sie noch stabiler wird, haben wir auch noch ein paar Bierdeckel eingebaut", berichtet Jan-Philip stolz.
Einen Arbeitsplatz weiter hat Pia (8) eine Kette im afrikanischen Stil gebastelt. Obwohl der Ferienspaß erst wenige Stunden alt ist, ist sie bereits begeisteret: "Das macht alles richtig Spaß hier."
Das Lob betrifft nicht nur Nieting und die beiden Mit-Organisatoren Sandra Müller und Thomas Luyten vom Jugend-Freizeitheim Campus, sondern auch die Betreuer. 20 sind pro Tag im Einsatz, 37 sind es insgesamt.
Eine von ihnen ist Lisa Schaaff. Die 20-Jährige arbeitet in der St. Huberter Sonderschule und studiert parallel Sozialpädagogik. Mit dieser Erfahrung ist sie kein Einzelfall. Neben Oberstufen-Schülern und Studenten finden sich unter den Betreuern Lehramts-Anwärter und junge Erzieher. "Beim Ferienspaß kann ich die Studien-Inhalte praktisch umsetzen. Außerdem lerne ich hier, die Leitung eines großen Projekts mit zu übernehmen", beschreibt Lisa Schaaff die Vorteile ihres Ferienjobs.
7 Uhr: Die Ferienspaß-Leiter Ulrich Nieting, Thomas Luyten und Sandra Müller treffen sich und besprechen das Programm für den Tag.
7.30 Uhr: Die ersten Kinder und Betreuer treffen ein.
11.30 Uhr: Erstmals wird dieses Jahr ein Mittagessen angeboten. In zwei Schichten gehen Kinder und Betreuer zur Fröbel-Grundschule, um dort zu speisen. Gekocht werden die kindgerechten Leckereien in der Krankenhaus-Großküche.
16 Uhr: Für die Kinder ist der Tag zu Ende, sie gehen nach Hause. Für die Besucher aus St. Hubert und Tönisberg stehen Pendelbusse parat.
16.30 Uhr: Die drei Leiter und 20 Betreuer lassen den gesamten Tag Revue passieren und legen das Programm des nächsten Tages fest.