Kempen Ein Leben voll Politik, Sport und Kirche

Am Ostermontag feiert Hans Janßen seinen 80. Geburtstag.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Ein Ur-Kempener wird 80 Jahre alt. Hans Janßen feiert am Ostermontag seinen Geburtstag. „Der Mann mit dem Fahrrad“ wurde er einmal genannt und mit diesem fuhr er zu seinen zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten: ob Stadtrat, Sport, Bürgerverein oder Kirche — an vielen Stellen war und ist er aktiv.

Der gelernte Schriftsetzer kam durch seinen Onkel zu seinem Beruf. Johannes Jansen (er schrieb sich mit einfachem „s“) war Maschinensetzer in der Thomas-Druckerei, in der früher die Lokalausgabe der Westdeutschen Zeitung gedruckt wurde. Hans Janßen arbeitete später beim Kevelaerer Verlag Butzon und Bercker, dann wechselte er zu te Neues in Kempen. 1977 wurde er mitarbeitender Gesellschafter bei der Firma Regrafo in Kempen. Die Liebe zum Gedruckten hat er sich ebenso wie seine Neugier bewahrt. Und so liest er Zeitungen, Zeitschriften und vieles mehr.

„Im grafischen Gewerbe war es üblich in der SPD zu sein. 80 Prozent meiner Kollegen waren in der SPD“, erinnert sich Janßen. So wurde auch er 1963 Sozialdemokrat und von 1979 bis 2009 Ratsherr. Die Ratskanne, die man für 25-jährige Mitgliedschaft im Rat bekommt, hat im Wohnzimmer der Eheleute immer noch einen festen Platz. Zehn Jahre lang war Janßen Vize-Bürgermeister. 2006 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.

Seit 1967 leben Hans und Renate Janßen im Hagelkreuz an der von-Suttner-Straße und fühlen sich dort sehr wohl. Auch ihr Sohn lebt im Kempener Norden. 1998 gründete Hans Janßen den Bürgerverein Hagelkreuz mit und war bis zu diesem Jahr zweiter Vorsitzende. „Ich habe aus Altersgründen aufgehört“, berichtet Janßen, der den Verein aber bei dem nun aktiven Vorstand in sehr guten Händen sieht.

Der Sport war Janßen immer sehr wichtig. 18 Jahre lang war er Vorsitzender des Schwimmvereins Aegir. „Der Verein war damals Wegbereiter für die Partnerschaft mit Orsay“, so Janßen, der sich noch gerne an Fahrten nach Frankreich erinnert. Auch beim inzwischen aufgelösten Verein Most, der sich für deutsch-polnische Freundschaft eingesetzt hat, war er Gründungsmitglied.

Der Mann mit dem Fahrrad — so ist er auch auf der Einladung zu seiner Geburtstagsfeier zu sehen, die Jürgen „Moses“ Pankarz für ihn entworfen hat. Auch wenn Janßen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr so häufig auf dem Rad zu sehen ist. Regelmäßig sieht man ihn aber noch in der Kirche. In der Propsteikirche und in Christ-König führt er Aufsicht, wenn die Gotteshäuser für Besucher geöffnet sind.

Der runde Geburtstag wird gleich zweimal gefeiert. Einmal mit Familie und Freunden, einmal mit den Sportsfreunden und Treckerfreunden, wie Janßen sagt. ulli