Kempen Eisfans erobern den Buttermarkt
Die Sonne lockte am Wochenende die Menschen nach draußen. Die Eisdielen freuten sich über den ersten Ansturm.
Kempen. Auf den Kempener Buttermarkt ist das Leben zurückgekehrt. Fast ein jeder Stuhl der Außengastronomie vom Eiscafé Brustolon ist besetzt. Zwar ist das Bild noch von Winterjacken geprägt und so mach einer greift auch noch auf eine der angebotenen Wolldecken zurück, aber nichtsdestotrotz sitzt man draußen. Gesichter recken sich der Sonne entgegen, und auf den Tischen stehen neben dampfenden Tassen mit diversen Warmgetränken auch die unterschiedlichsten Eisbecher. „Draußen sitzen und ein Eis genießen ist doch schöner als innen“, meint Melanie Panka, die einen Cookies-Becher vor sich stehen hat und genussvoll den Löffel in die mit Schokoladensauce überzogene Eismasse taucht. Tochter Leyla (vier Jahre) rückt indes einem Micky-Mouse-Becher zu Leibe.
„Man freut sich richtig auf das erste Eis unter freiem Himmel“, bemerkt Joanna Haloza, die mit Tochter Olivia (vier Jahre) ebenfalls Eis schlemmt. Philip muss sich hingegen mit Babykeksen begnügen. „Er ist erst acht Monate, und Eis gibt es noch nicht“, sagt Tatjana Schmidt lächelnd. Ihr selbst und ihrer Tochter Felice (vier Jahre) schmecken der Orangencup bzw. der Pinoccio-Becher hervorragend. „Gleich geht es mit allen zusammen auf den Spielplatz. Das Wetter muss man ausnutzen“, sagt Panka.
Auf einer der Bänke, die sich um die Bäume des Buttermarktes ziehen, haben es sich Sarah Dressler, Elisa Lotz und Silvana Wiegand bequem gemacht. Die drei jungen Frauen kommen aus Thüringen und besuchen eine Freundin in Kempen. „Der Wind macht es draußen noch ein bisschen kalt. Aber das Eis hat vorhin trotzdem prima geschmeckt“, sagt Sarah Dressler. Eis in einer anderen Form gibt es derzeit bei ihnen in der Heimat. „In Thüringen hat es geschneit“, berichtet Elisa Lotz.
Davon ist Kempen weit entfernt. Vielmehr zieht ein leichter mediterraner Flair über den Buttermarkt, was nicht zuletzt an der Klaviermusik samt Gesang liegt, für den Ward Axe sorgt. Der junge Mann aus Venlo hat sein Piano auf einem dreirädrigen Stahlgerüst stehen und sorgt für exzellenten Musikgenuss. Das mobile Musikgefährt mit dem Namen „The Freewheeler“ begeistert.
Vor dem Eiscafé hat sich inzwischen eine Schlange gebildet. „Wenn nur ein bisschen Sonnenschein da ist, dann haben die Menschen Lust auf Eis. Das Wochenende ist super angelaufen“, freut sich Eduardo Tomel vom Eiscafé Brustolon, der mit seiner Mannschaft alle Hände voll zu tun hat. Das Spaghetti-Eis macht in Sachen Beliebtheit klar das Rennen.
„Wir haben heute die erste größere Radtour mit Einkehr gemacht und genießen das sehr“, erzählt Elfi Cremers, die zusammen mit ihrem Mann Heinz-Georg und den Freunden Thea und Herbert Winkels auf dem Buttermarkt vor Kaffee und Cappuccino sitzt. Nur Heinz-Georg Cremers hat sich für einen Eisbecher entschieden. „Ich will den Frühling weiter rauslocken“, meint er lachend. Denn alle vier sind sich einig, dass der Ostwind die bestehenden 16 Grad doch bedeutend kühler macht, insbesondere auf dem Fahrrad.