Eröffnung: Ansturm auf Netto-Markt
Nach mehr als drei Jahren haben die Tönisberger seit Dienstag wieder einen Nahversorger.
Tönisberg. „Wir treffen uns bei Netto.“ So verabredet man sich nun in Tönisberg. Der neue Markt an der Schaephuysener Straße 6 ist am Dienstag eröffnet worden. Schon um 8 Uhr waren fast alle Parkplätze besetzt und zur offiziellen Eröffnung um 10 Uhr standen die Autos sogar noch auf der Schaephuysener Straße. Wie die Kennzeichen der Wagen verrieten, waren auch Neugierige aus der Umgebung gekommen: Wesel, Kleve und gar Krefeld waren vertreten.
So auch Helga Sommer, die aus Hüls kam, um den neuen Markt zu testen. Das Urteil war bei den meisten Kunden einhellig: „Ein toller Laden“, brachte es Else Alberts auf den Punkt.
Dass der Discounter ein wichtiger Treffpunkt für die Tönisberger Bevölkerung werden könnte, zeigte sich schon in den ersten Stunden. Überall standen kleine Grüppchen plaudernd zusammen und tauschten Neuigkeiten aus.
Auch einige Kinder waren in den Osterferien dabei und stöberten neugierig in den Süßigkeiten-Regalen. Der zwölfjährige Jonas vermisste allerdings die leise Hintergrundmusik, denn „die soll ja angeblich zum Kauf anregen“. Das war für das Unternehmen zumindest gestern nicht notwendig, wie die langen Schlangen vor den Kassen zeigten. Zehn Prozent Rabatt gab es zur Eröffnung — und das wurde ausgenutzt.
Lisa Klingsporn an der Kasse hatte alle Hände voll zu tun. Sie hatte mit der Arbeit aber keine Probleme, war sie doch wie alle anderen Mitarbeiter vom Netto-Markt Kempen nach Tönisberg gewechselt. Das Geschäft an der Engerstraße ist seit Montagabend geschlossen (siehe Kasten).
Viel Lob gab es für Investor Reiner Rosendahl, dem die Kinder des städtischen Kindergartens Schlösschen ein Buch überreichten, das sie selbst mit Fotos über den Baufortschritt und mit gemalten Bildern bestückt hatten. Das Werk ist dem Bilderbuch „Bob, der Baumeister“ nachempfunden. Zum Dank gab es von „Reiner, dem Baumeister“ dann ein Eis.
„Einer Großstadt würdig“, nannte Rosendahl die neue Bäckerei-Filiale mit Mühlencafé der Firma Hoenen. Auch dort hatte sich bereits ein „fachkundiges Publikum“ zum Morgenkaffee eingefunden. „Ein repräsentatives Ziel, um ’mal Leute einzuladen“, sagte Hermann Doekels, ehemaliger Tönisberger, der eigens aus Rheinhausen zur Eröffnung angereist war, zum neuen Hoenen-Café. Und das kann man in Zukunft schon ab 5.30 Uhr in der Frühe tun.