Flüchtlinge: Betreuer vom SKM haben viel zu tun

Zurzeit werden Paten gesucht, die sich konkret um einen Flüchtling oder eine Familie kümmern.

Kempen. Bei ihren Sprechstunden hat Anja Fuge im Moment einiges zu tun. Die Mitarbeiterin des Sozialdienstes SKM betreut zusammen mit einer Kollegin die Flüchtlinge, die nach Kempen kommen. Sowohl in den Unterkünften als auch im SKM-Büro an der Kirchstraße bieten sie Sprechstunden an, in denen die Menschen ihre Fragen vorbringen können. Oft geht es dabei um die Frage, wie sie ihre Familie nach Deutschland holen können. „Wenn wir nicht weiterhelfen können, vermitteln wir an die richtigen Stellen“, sagt Anja Fuge.

In Kempen werde bereits eine Menge ehrenamtlicher Arbeit für die Flüchtlinge geleistet, zum Beispiel bei den Kirchengemeinden. Es gibt einen Runden Tisch, der koordiniert, und mittlerweile auch eine Liste, in der alle Hilfsangebote aufgelistet sind, damit sich die Akteure auch untereinander austauschen können.

Der SKM ist auf der Suche nach Paten, die sich ganz konkret einer Familie oder einer Person annehmen. Es geht einfach darum, Ansprechpartner zu sein und zu helfen, zum Beispiel bei der Schulanmeldung der Kinder“, erklärt Anja Fuge. Aufgeschlossenheit und die Bereitschaft, die Menschen in ihrem Wohnumfeld zu besuchen, sollten die Ehrenamtler mitbringen. Englisch- oder andere Fremdsprachenkenntnisse sind von Vorteil — aber nicht zwingend notwendig.

Das Ausfüllen von Formularen ist zurzeit ein Thema, das sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Daher würden sich die SKM-Mitarbeiterinnen freuen, wenn sich Freiwillige fänden, die den Flüchtlingen dabei zur Hand gehen. „Im Idealfall könnte jemand während unserer Sprechstunden am Dienstagnachmittag beim Ausfüllen helfen“, sagt Anja Fuge.

Mehr als 230 Flüchtlinge leben in Einrichtungen der Stadt Kempen. Für die Stadtverwaltung ist das eine schwierige Situation. Mal kommen die Menschen recht kurzfristig. Zuletzt musste das Sozialamt für 16 „Zuweisungen“ in wenigen Tagen eine schnelle Lösung finden. Eine dieser Lösungen ist die Johannes-Hubertus-Schule am Hohenzollernplatz in St. Hubert, die zurzeit für die Unterbringung von Asylbewerbern vorbereitet wird (die WZ berichtete).

Trotz allem stellt Anja Fuge bei ihrer Arbeit eine relativ gute Stimmung bei den Menschen in den Unterkünften fest. „Es wird wahrgenommen, dass man helfen möchte — auch wenn das manchmal schwierig ist“, sagt die SKM-Mitarbeiterin. Oft brauchen die Flüchtlinge viel Geduld.