Politik in Grefrath Alte Volksschule wird kein Denkmal

Grefrath · CDU: Gebäude hat keine Nutzungsperspektive. Denkmalschutz dient nicht der Ortsentwicklung.

 Darum geht‘s: Die ehemalige katholische Volksschule.

Darum geht‘s: Die ehemalige katholische Volksschule.

Foto: Gemeinde Grefrath

(ure) Der Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde Grefrath stimmte am vergangenen Montag gegen eine Aufnahme der ehemaligen katholischen Volksschule in Mülhausen (jetzt Baustoffhandel Keuck) in die Denkmalliste. Die Entscheidung war knapp: Mit den Stimmen der CDU (6), der FDP (1) und des Ausschussvorsitzenden Florian Deimel (GOVM) votierten acht Mitglieder des Ausschusses für einen Beschlussvorschlag, der einen Eintrag in die Denkmalliste ablehnt.

In der Vorlage wurde ein zweiter Beschlussvorschlag formuliert, der allerdings nach dem Votum für den ersten Vorschlag nicht mehr zum Tragen kam. In diesem zweiten Beschlussvorschlag wurde notiert, vor einer Entscheidung noch ein fachmännisches Gutachten durch den Landschaftsverband Rheinland (LVR) hinzuzuziehen. SPD, GOVM und die Grünen sprachen sich grundsätzlich dafür aus. Bernd Bedronka, Fraktionsvorsitzender der SPD, hatte im Vorfeld recherchiert und erfahren, dass bis zur endgültigen Expertise allerdings rund zwei bis drei Jahre vergehen könnten. Diese Information überraschte viele Ausschussmitglieder.

Eintrag in die Denkmalliste
nicht gut für die Ortsentwicklung

In der Debatte wurde nach einer Lösung gesucht. Die Verwaltung wollte sich erkundigen, ob eine vorgezogene Einschätzung des LVR möglich sei, ohne eine Endgültigkeit zu verlangen. Werner Balsen (GOVM) regte an, den Tagesordnungspunkt zu vertagen, um durch weitere Recherche zu einer größeren Entscheidungssicherheit zu kommen.

Christian Kappenhagen, Fraktionsvorsitzender der CDU, und Frank Kölkes (CDU) hoben hervor, dass ein Eintrag in die Denkmalliste der Ortsentwicklung von Mülhausen nicht dienlich sei. Diese werde dadurch vielleicht unmöglich, sicher aber deutlich teurer sein als ohne Denkmalschutz, so Kappenhagen. Außerdem gebe es für das Gebäude keinerlei Nutzungsperspektive: „Wir sind nicht gegen Denkmalschutz, aber in dieser Frage hat unsere Fraktion eine klare Position.“ Enttäuscht vom Votum war Alfred Knorr, der den Antrag zusammen mit Heinrich Lennackers gestellt und in der Fragestunde der Einwohner nochmals an die Ausschussmitglieder appelliert hatte, für eine Einschätzung durch den LVR zu stimmen. Nach der Sitzung betonte er, dass Votum der kommenden Ratssitzung abwarten zu wollen und bis dahin weiter für den Erhalt des Gebäudes zu werben. „Schade, dass man nicht wenigstens die Chance genutzt hat, eine Bewertung durch den LVR zuzulassen“, sagte Knorr.

(ure)