Das Thomaeum Kempen stellt sich vor Virtueller Spatz zeigt die Schule
Kempen · Rundflüge der etwas anderen Art bietet das Thomaeum an. Am Kempener Gymnasium nimmt Spatz Thom die Besucher mit auf die Reise und stellt die Schule vor.
(tre) „Hast du Lust, mit mir einen Rundflug zu machen?“ Die Frage kommt von Spatz Thom. Er hat sein Köpfchen dabei ein wenig schräg gelegt – und wartet. Klickt man jetzt das Wörtchen „Ja“ auf dem Bildschirm an, möchte Thom wissen, wo es hingehen soll. Gleich neun Möglichkeiten stehen zur Auswahl. Längst hat der Spatz dem Nutzer schon verraten, dass er im Türmchen des Thomaeums wohnt – von welchem Ort die Reise startet, ist also bekannt. Ziel kann der Besuch einer fünften Klasse sein, ein Besuch im Erdkundeunterricht oder Spatz Thom begleitet den Nutzer vor dem Bildschirm zum Fach Sport. Einmal entschieden, heißt es „festhalten“: Thom fliegt schwungvoll vom Turm los, bis er im ausgewählten Klassenzimmer landet, wo der Besucher auf kurzweilige und unterhaltsame Art mit in den Unterricht genommen wird. Der Sinn hinter diesem Abenteuer: das Thomaeum kennenlernen
Hinter diesem interaktiven Film stehen federführend die Oberstufenschüler Simon Sure und Nele Laurenzen zusammen mit dem Kempener Künstler Jürgen Hemkemeyer. Den Anstoß gab Hemkemeyer. „Ich hatte mir schon im ersten Lockdown überlegt, etwas mit Schülern zu machen, um das Thomaeum, insbesondere Viertklässlern, die vor dem Schulwechsel stehen, vorzustellen. So eine Art Sightseeing kombiniert mit einem Drohnenrundflug“, erinnert sich Hemkemeyer, der am Thomaeum Kunstunterricht gibt und verschiedenste Kunstprojekte durchführt, darunter die bekannte Fackel AG. Er stellte seine Idee Schulleiterin Agnes Regh vor und stieß auf breite Zustimmung. Die Überlegungen gingen weiter. Es sollte nicht einfach ein klassischer Rundgang durch die Schule werden, sondern Dynamik war gewünscht – informieren, aber mit Unterhaltungscharakter.
Schließlich stand das Konzept. Spatz Thom war geboren. Im vergangenen Schuljahr kaufte das Gymnasium mit Unterstützung der Alt-Thomaer eine schuleigene Drohne. Der Q2-Schüler Simon, in puncto Informatik und Internet ein Profi, machte den entsprechenden Führerschein dazu. Nele, die sich schon durch etliche Kunstobjekte am Thomaeum ausgezeichnet hat, entwarf den Spatzen. „Das Zeichnen des Spatzes war kein Problem. Aber von der Animation als solche hatte ich keine Ahnung“, erinnert sich die 17-Jährige. Mit Unterstützung von Simon arbeitete sie sich in das Thema ein und animierte ihre Zeichnung. Simon flog die Drohne und filmte auch mit dem Handy. Hinzu kamen Schnitt und die komplette Programmierung. Etliche Nachmittage und Wochenenden war der Abiturient damit beschäftigt „Es ist phantastisch, was unsere Schüler auf die Beine stellen“, lobt Regh.
Der Interaktive Film ist ein Highlight auf der Schulhomepage
Der interaktive Film von Schülern für Schüler ist ein Highlight auf den Internetseiten des Thomaeums geworden. „Das Tolle ist, Thom macht verschiedene Anflüge an seine Zielorte. Ein Zufallsgenerator sucht einen Anflug aus, so bleibt es immer spannend“, sagt Hemkemeyer. Lehrer und Schüler mutierten in den Filmen zu Darstellern. Das Team hinter den Rundflügen will das Angebot ausbauen. Simon hat so schon den Biologie-Unterricht gefilmt. Hier fehlt nur noch der Schnitt. Danach soll das Fach Musik folgen. Eines ist klar: Die Schulvorstellung am Thomaeum ist nicht nur informativ, sondern außergewöhnlich und geht weit über einen Imagefilm hinaus.