24 Projekte aus Grefrath, Kempen, Tönisvorst und Willich Schülerinnen bereiten sich auf „Jugend forscht“ vor
Anrath · Am Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ nehmen Schüler aus Grefrath, Kempen, Tönisvorst und Willich mit 24 Projekten teil.
Mit jedem Tag steigt für Elena und Ghazal die Spannung ein bisschen mehr: Die beiden Fünftklässlerinnen, die das Lise-Meitner-Gymnasium in Anrath besuchen, sind zum ersten Mal bei „Jugend forscht“ dabei. In den vergangenen Monaten haben sie sich mit Grünlilien beschäftigt und untersucht, ob die Pflanzen in Sachen Luftreinigung wirklich so gut sind, wie es ihnen nachgesagt wird. Sie stellten Grünlilien und weitere Pflanzen einzeln in je ein Aquarium. In jeden Glaskasten gaben sie mittels einer Flasche fünf Milliliter Klebstoff für eine halbe Stunde hinein, um später mit einem Messgerät die flüchtigen Verbindungen nachzumessen und zu schauen, wie deren Abbau durch die Pflanzen voran geht. „Die Arbeit hat viel Spaß gemacht und war spannend. Wir haben interessante Ergebnisse herausbekommen“, sagt Ghazal. Genau wie Elena freut sie sich nun auf den Wettbewerb und übt bereits für die Präsentation.
Die beiden Schülerinnen sind nicht die einzigen Jungforscher aus dem Kreis Viersen, die derzeit an ihren Präsentationen arbeiten und ihren Forschungsergebnissen den letzten Schliff geben. An sieben weiterführenden Schulen im Osten des Kreises sind Schüler von der Stufe fünf bis zur Q2 mit ihren Arbeiten für „Jugend forscht“ beschäftigt. Insgesamt gehen 24 Projekte aus dieser Region beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“, durchgeführt von der Unternehmerschaft Niederrhein, an den Start.
Eigentlich hatte man auf einen Präsenzwettbewerb gehofft, jetzt wird es corona-bedingt aber wieder ein Online-Format. „Als Ausrichter des Regionalwettbewerbs Niederrhein sind wir verantwortlich für die Sicherheit von Teilnehmern und Besuchern“, begründet Ralf Wimmer, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft Niederrhein und Patenbeauftragte des Regionalwettbewerbs, die Entscheidung für die Online-Vorstellung. Statt einer großen Veranstaltung im Krefelder Seidenweberhaus gehen die einzelnen Projekte zu festen Terminen online an den Start.
„Es ist schade, dass die Atmosphäre vom Seidenweberhaus fehlt. Es ist immer schön, live vorzustellen und auch die Arbeiten von anderen Schülern direkt zu erleben. Aber wir sind froh, dass der Wettbewerb überhaupt stattfinden kann und ein jeder die Möglichkeit erhält, online zu präsentieren“, sagt Claus Thome, der am Lise-Meitner-Gymnasium die „Jugend forscht“-Schüler betreut. Insgesamt nehmen zwölf Jungforscher des Anrather Gymnasiums am Regionalwettbewerb teil. Neben Newcomern sind auch erfahrene Jungforscher dabei. Q2-Schüler Marvin, der ein Ultraschallverfahren zur Fischzählung entwickelt hat, optimierte sein Verfahren; Sechstklässler Jaron, der sich mit der Frage beschäftigte, inwieweit Sport die Denkfähigkeit von Schülern beeinflusst, weitete seine Untersuchungen aus.
Am Kempener Thomaeum wurden zwei Projekte, die bereits im vergangenen Jahr zu den Siegern gehörten, fortgeführt und ausgebaut. Mit seinem Astronomieprojekt hatte sich Lukas Weghs schon bei „Jugend forscht“ 2021 nach dem Landessieg auch den Bundessieg im Bereich Geo- und Raumwissenschaften gesichert. Weghs überzeugte mit seinen Forschungen zur Programmierung eines neuronalen Netzes. Der 18-Jährige entwickelte nun weitere Algorithmen, die er kombinierte, um auf diesem Weg noch bessere Aussagen zum Vorkommen von Exomonden zu erhalten.
Fabian Paul, der im vergangenen Jahr bereits am Projekt von Simon Sure beteiligt war, übernahm nun das erfolgreiche Projekt, bei dem es sich um einen günstigen, selbstbalancierenden und autonom arbeitenden Roboter für den Einsatz in der Landwirtschaft handelt. Der 16-Jährige optimierte das System hinsichtlich der Kamerauswertung. „Ich nutze die Zeit bis zum 8. März, um das Projekt noch weiter nach vorne zu bringen. Kurz vor knapp habe ich die schriftliche Arbeit bei ,Jugend forscht‘ abgegeben. Jetzt gibt es schon weitere Ergebnisse, die ich in meine Präsentation miteinfließen lassen werde“, sagt der Thomaer.
Auch am Schiefbahner St.-Bernhard-Gymnasium, an der Rupert-Neudeck-Gesamtschule sowie am Michael-Ende-Gymnasium in St. Tönis, am Kempener Luise-von-Duesberg-Gymnasium und an der Liebfrauenschule Mülhausen bereiten sich die Schüler auf die Online-Präsentation vor.