Frau zusammengeschlagen: Dreieinhalb Jahre Haft für 51-Jährigen

Krefeld/Kempen. Der 51-jährige Kempener, der am 14. Februar eine 35 -jährige Frau auf offener Straße zusammengeschlagen hat, ist am Dienstag zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden.

Das Schöffengericht am Amtsgericht Krefeld sah es als erwiesen an, dass der Mann die Frau am Tattag gegen 9.30 Uhr mit Schlägen und Tritten gegen Kopf und Brustkorb schwer verletzt hat. Der Vorwurf der schweren Körperverletzung wurde vom Gericht bestätigt.

Vor der Attacke hatte die Frau den Radfahrer ermahnt, weil er den Möhlenring bei roter Ampel überquert hatte: Er sei kein gutes Vorbild für Kinder. Daraufhin fuhr der Mann mit seinem Rad zwischen die Beine der Frau. Anschließend schlug er ihr mit der Faust ins Gesicht. Die 35-Jährige ging zu Boden. Trotzdem ließ der 51-Jährige nicht von ihr ab. Mehrere Zeugen bestätigten, dass er mehrfach gegen den Kopf der Frau getreten hatte.

Nur das beherzte Eingreifen eines damals 17-jährigen Auszubildenen verhinderte Schlimmeres. Er zog den Mann vom Opfer weg und hielt in bis zum Eintreffen der Polizei in Schach. Die Frau wurde mit schweren Verletzungen an Kopf und Brustkorb ins Krankenhaus gebracht, wo sie drei Tage stationär verblieb.

Am Dienstag sagte sie vor Gericht aus, dass sie bis heute unter seelischen Problemen leidet und in psychologischer Behandlung ist. Das Urteil gegen den 51-Jährigen ist allerdings noch nicht in Vollzug. Das Gericht lehnte eine sofortige Vollstreckung ab. Bis auf weiteres ist er also noch auf freiem Fuß. Zudem wird sein Pflichtverteidiger in Revision gehen. Er hatte in seinem Plädoyer eine Bewährungsstrafe von unter zwei Jahren gefordert. "Sollten Sie sich aber das Geringste zu Schulden kommen lassen, sitzen Sie schneller im Gefängnis als Sie gucken können", stellte die Richterin klar. Tkl