Galerie zieht es nach Düsseldorf

Petra Nostheide-Eycke verlässt den bisherigen Standort in Kaldenkirchen.

Kaldenkirchen. Das war’s: Vorbei die Zeit, in der Nettetal zeitweise im Blickpunkt der internationalen Kunstszene stand. Mit dem Umzug der Galerie Petra Nostheide-Eycke nach Düsseldorf verliert die Seenstadt einen kulturellen Anziehungspunkt. Die Galeristin selbst winkt bescheiden ab: „Die Zeit hier war für mich bereichernder als für Nettetal.“

Der Standortwechsel habe rein praktische Gründe: „In Düsseldorf bist du näher dran an wichtigen Kontakten, näher drin in der Szene.“ Die großen Holzkisten sind längst gepackt, Kunstwerke verstaut, Bilder eingewickelt, nur ein paar Schuhe stehen noch herum. Schuhe? Das eine Paar ist weiß gefiedert, das andere rot und mit blutigen Zehen und Blüten verziert.

„Das sind Objekte von Svenja Ritter“, erklärt Petra Nostheide-Eycke. Ritter gehört, wie Olaf Mooij und Mark Kramer, zu „ihren“ Schützlingen, die typisch sind für das Konzept der Galeristin: Künstler der so genannten jüngeren Generation aus Deutschland und Holland ausstellen und vertreten, die mit Objekten, Bildern und Installationen Neues wagen — vom beleuchten Gehirn-Auto bis zu scheinbar bodenlosen Klangräumen. „Für die Kontakte in Holland war Kaldenkirchen als Standort ideal“, meint Petra Nostheide-Eycke.

Nicht immer lockten die Ausstellungen die Massen an, aber eben die Medien, die Käufer und Kenner aus den Kunstmetropolen, die Kuratoren und Direktoren aus Hamburg und Berlin, aus Venlo oder Schloss Moyland.

Die dynamische, kontaktfreudige 56-jährige Galeristin ist fest überzeugt, sich auch in Düsseldorf zu etablieren: „Ich werde weiter mit meinen Künstlern neue Wege beschreiten, ich habe noch so viel im Kopf“, verspricht sie.

In Nettetal allerdings überwiegt das Bedauern: „Das ist ein großer Verlust“, meint Armin Schönfelder. Nettetals Erster Beigeordneter, ein Kunstfreund, hat Anteil genommen am Aufstieg der Galerie: „Das war schon was Außergewöhnliches, was hier mit großer Kunst im Ortsteil einer kleinen Stadt abging.“

Am Samstag indes steht die Galerie Petra Nostheide-Eycke ein letztes Mal im Mittelpunkt mit der Finissage der aktuellen Ausstellungen: „Das ist mein Abschiedsfest“, lädt die Chefin ein.