Grefrath: Fußballkrimi - Kicken bis zum Morgen

Im nächtlichen Finale des Soccer Cup at Midnight gewinnt die Landjugend Grefrath.

Grefrath. Wer sich der Sporthalle an der Bruckhauser Straße am Freitagabend näherte, vermutete wahrscheinlich eine Party oder Disko in dem großen Gebäude - aber wohl kein Fußball-Turnier. Denn satte Beats waren schon auf dem Parkplatz und der Straße zu hören. Gekickt wurde aber trotzdem beim zweiten Soccer Cup at Midnight, organisiert von der mobilen Jugendarbeit und dem Jugendzentrum Dingens.

16 Teams waren mit originellen Namen angetreten, wie die Hot Asylantos, Wilbert AG oder FC White Widow. "Wir hatten sogar noch mehr Anfragen, aber es konnten nur 16 Mannschaften mitmachen", freute sich Anja Semnet-Dammer vom Dingens über die Resonanz. Die ungezwungene Atmosphäre war für viele Kicker ein Grund teilzunehmen. "Hier kann man einfach mal locker aufspielen und hat keinen Trainer im Nacken. Just for fun", erklärte Marcel Wilkens.

Außerdem war es die Mischung aus Fußball und Musik, die die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum Turnier gelockt hatte. "Dass hier immer Musik läuft, ist toll. Und besonders die aktuellen Sachen. Da ist für jeden was dabei", meinte Sascha Eggert aus Oedt. Auch wenn der 17-Jährige schon in der Vorrunde keine Chance für seine Mannschaft Die Ultras auf den Titel sah, stand für ihn fest: "Ich bleib auf jeden Fall bis zum Ende." Dafür brauchte man Stehvermögen, denn bis 2.45 Uhr wurde noch gekickt. Noch rund 150 Zuschauer verfolgten das spannende Finale, in dem die Landjugend Grefrath das Team Heinis Erben mit 7:5 besiegte. Dritter wurden die Joga Bonitos.

Viele Zuschauer waren gekommen und machten ordentlich Stimmung auf der Tribüne. Trotz Partymusik wurden Anfeuerungsrufe und Fangesänge angestimmt. "Es waren insgesamt 350 bis 400 Leute da", berichtete Leon Küsters von der mobilen Jugendarbeit Grefrath. Fair Play hatten sich die Veranstalter auf die Fahne geschrieben. Und so verlief das Turnier auch friedlich und ohne Verletzte. Wenn im Zweikampf mal ein Spieler zu Boden ging, half der Gegner gerne wieder auf die Beine. Steht also einer Wiederholung im nächsten Jahr wohl nichts im Wege.