Grefrath: Illegale Hundeschule neben Toni’s Bauerncafé
Planungsausschuss: Übungsplatz für Vierbeiner in Vinkrath ohne Genehmigung erweitert.
Grefrath. Die Hundeschule neben "Toni’s Bauerncafé" in Vinkrath ist illegal, im Südosten Vinkraths könnten 50 Wohneinheiten entstehen, den Bestand des Einzelhandels in "Pastoratshof" will man schützen und die Asyl-Unterkunft nahe Hinsbecker Straße soll abgerissen werden - ein umfangreiches Programm hatte der Planungs- und Umwelt-Ausschuss am Dienstagabend abzuarbeiten.
Mit einer Tischvorlage überraschte Bauamtsleiter Michael Räppel. Auf dem normalen Dienstweg sei ein Antrag "verschütt gegangen", in dem es um die nachträgliche Legalisierung des Hunde-Übungsplatzes neben "Toni’s Bauerncafé" geht. Platz und Café haben den gleichen Eigentümer. Betrieben wird der Hundeplatz seit 2001 vom internationalen Rasse-Jagd-Gebrauchshunde-Verband - ohne Genehmigung. Gegen die Hundeschule als solche wurde ordnungsbehördlich nicht eingeschritten - weil der Gemeinde bisher keine Anwohnerbeschwerden vorliegen.
Bei einem Ortstermin des Landtags-Petitions-Ausschusses im August 2006, bei dem es um illegalen Erweiterungen des Cafés ging, wurden solche Erweiterungen auch auf dem Hundeplatz festgestellt: ein Bauwagen und mehrere Schuppen. Das Bau-Ordnungsamt verfügte den Abriss. Dagegen wandte sich der in der Verwaltung "verschütt gegangene" Antrag. Ob das "landesplanerische Einvernehmen" als erster Schritt einer nachträglichen Legalisierung der Bauten erbeten wird, entscheidet erst der Gemeinderat - die SPD hat Beratungsbedarf.
Einstimmig änderte der Ausschuss den Flächen-Nutzungs-Plan für rund vier Hektar im Vinkrather Südosten. Aus Landschafts-Schutzgebiet wird Grünfläche. Hier soll Wohnbau ermöglicht werden. Laut Räppel könnten 50 Wohn-Einheiten entstehen. "Das hat uns viel zu lang gedauert", monierte Werner Reckermann (SPD): "Jetzt muss es zügig weitergehen." CDU-Sprecher Gerald Raeth meinte: "50 Wohn-Einheiten könnten 200 neue Einwohner bedeuten."
"Wir möchten den Ausschluss des Einzelhandels aus den Gewerbegebieten (zugunsten des Ortskerns) voran treiben", erklärte Räppel ein Ziel der Planung. Nun gibt es im Bereich Pastoratshof aber Einzelhandel, der die Grenze zur Großflächigkeit (800 Quadratmeter Verkaufsraum) teils überschritten hat und damit einem Gewerbegebiet widerspricht. Um eine Entwicklungs-Perspektive für diese Firmen zu eröffnen, soll die Verwaltung Möglichkeiten eines Sondergebietes prüfen. Räppel wies darauf hin, eine mögliche Erweiterung des Möbelhauses Wehnen sei nur auf dessen Gelände-Bestand möglich.
Die ehemalige Unterkunft für Asylbewerber, Hinsbecker Straße, nahe der Kinder-Tagesstätte "Villa Kunterbunt" soll abgerissen und für Wohnbau vermarktet werden. Entsprechend änderte der Ausschuss den Bebauungsplan. bs