Niers-Geflüster aus Grefrath Grefrath: Ist das ein Treff oder kann das weg?
Grefrath · Im Niers-Geflüster geht es um Treffpunkte: für Jugendliche, Gläubige und Politiker.
In die Nähe der sogenannten Schutzhütte unweit des Grefrather Sportplatzes „Auf dem Heidefeld“ kommt man nicht alle Tage. Zu abgelegen ist der Ort, den die Mehrheit der Politik 2007 als geeignet angesehen hat, um einen Treffpunkt für Jugendliche zu installieren. Neulich landete der Flüsterer aber tatsächlich mal an der Hütte zwischen Dorenburg-Wäldchen und Sportplatz. Ein Besuch, der die Frage aufwirft, ob die Hütte noch gebraucht wird oder „weg kann“, wie es umgangssprachlich heißt. Denn der Zustand der Holzhütte ist alles andere als gut. Sofort ins Auge fällt das Graffiti „SuS“, das womöglich an den inzwischen aufgelösten und im SSV Grefrath aufgegangenen Fußballverein erinnert. Ebenso erfährt man, dass sich ein „Kai“ und eine Kathi“ am 13. Juli 2015 in der Hütte schwer verliebt haben. Zudem liegt dort eine ganze Menge Müll, der an einen Grillabend im trockenen Wald erinnert. Und dann findet man noch zwei mehr oder wenige nutzbare Plastikstühle.
Ja, wo trifft man sich denn?
Sozialamtsleiter Volkmar Josten bekräftigt die These, dass die Hütte in Grefrath eigentlich nicht mehr von Jugendlichen genutzt wird. Dort würden seines Wissens nach eher Fahrradfahrer mal Station machen – oder Menschen, die dem Alkohol zugeneigt seien. Jugendarbeit seitens der Gemeinde findet dort nicht statt. Warum die Schutzhütte bei den Jugendlichen nicht mehr so beliebt ist, dafür hat Josten keine Erklärung. Streetworkerin Joyce Brinkmann hatte jüngst im Jugendausschuss von ihrer Arbeit berichtet und erklärt, dass sich die Jugendlichen gerne außerhalb treffen würden, wo sie unbeobachtet sind. An der Niers zum Beispiel. Da läge das Holzwerk am Dorenburg-Wäldchen ja durchaus im Beuteschema. Vielleicht kommt das Interesse ja mal irgendwann wieder.
Comeback des Bauwagens
Rund 700 Meter Fußweg entfernt feiert nämlich ein anderer Jugend-Treffpunkt ein Comeback. Wie berichtet, haben sich Vinkrather Jugendliche gefunden, die den Bauwagen am Bolz-/Spielplatz, An der Dorenburg/In der Floeth, wieder fit machen wollen. Schädlingsbekämpfer waren schon dort. Der Bauhof hat den Wagen entrümpelt. Nun sind die neuen Nutzer am Zug und wollen den Treff wieder auf Vordermann bringen. Nach langen Diskussionen war der Bauwagen im Jahr 2011 am Bolzplatz aufgestellt worden und mit viel Eigenleistung der Jugendlichen hergerichtet worden. In letzter Zeit war er im Dornröschenschlaf versunken, aus dem er nun wieder erweckt werden soll.
Kapelle in neuem Glanz
Apropos Frischmachen: Die katholische Kirchengemeinde St. Benedikt ist da schon einen Schritt weiter. Die schmucke kleine Kapelle an der Ecke Rütersend/Mörtelsstraße erstrahlt wieder in neuem Glanz und wurde nach einer aufwendigen Sanierung am Sonntag von Pfarrer Johannes Quadflieg eingesegnet. Viele Vinkrather hatten sich dafür eingesetzt. Besonderes Lob gab es für Sebastian Trienekens, der sich um die Sanierung verdient gemacht hatte. Die Vinkrather Laurentius-Schützengesellschaft hatte beim Schützenfest eifrig gesammelt. Unter anderem waren die Kollekte in der Kirche, Geschenke auswärtiger Schützen und Strafen, die bei den Trupps für so manche Verfehlung anfielen, für die Sanierung gespendet worden. Und auch die Damen, die sich zum Teil seit vielen Jahrzehnten um die Pflege des kleinen Gotteshauses gekümmert haben, waren zur Einsegnung gekommen. Die Arbeiten an der 1860 gebauten kleine Kapelle waren dringend notwendig gewesen. Zuschüsse gibt es dafür nicht, sodass sich die Pfarrgemeinde auch nach Abschluss der Arbeiten noch über jede Unterstützung für die Finanzierung freut. Übrigens ging es nach der Einsegung der Kapelle gleich weiter. Vor der Vinkrather St. Josef-Kirche wurde die Familien- und Kindermesse im Freien gefeiert und damit das Pfarrfest eingeläutet. An der Kirche gab es Angebote für Groß und Klein und besonders das Menschen-Kicker-Turnier sorgte für viel Spaß. Von den zwölf Mannschaften setzte sich das Trommlercorps Einigkeit Vinkrath durch.
Fréventstraße: Kein Kahlschlag
Von den „Schattenseiten“ des Frévent-Gebiets hat die WZ ja bereits berichtet. Die Bewohner der Reihenhäuser im Bereich rund um die Hausnummer 100 ärgern sich darüber, dass der Wald auf dem Lärmschutzwall zur Landstraße 39 hin ihnen im Sommer ab spätestens 18 Uhr jedes Sonnenlicht nimmt. Aus Sicht der Anwohner ist die Gemeinde Grefrath in der Pflicht, nun etwas zu tun, und hatten sich mit ihrem Anliegen an die Grefrather Ratsfraktionen gewandt. Daher landete dies nun in der Ratssitzung. Bauamtsleiter Norbert Enger schlug verschiedene Vorgehensweisen vor, wobei ein „Ausdünnen“ des Baumbestandes dort bei den Politikern die meiste Zustimmung fand. Einen Kahlschlag wolle man nicht. Das hatten ja aber auch die Anwohner nicht gefordert. Andreas Sonntag (Grüne) regte eine Begehung an und sprach sich dagegen aus, zu viel Grün zu entfernen. Die Verwaltung will nun einen Termin mit den Anwohnern ausmachen und das konkrete Vorgehen besprechen.