Kempen und der Klimanotstand Kempen: Klima-Kritik der Grünen sorgt für Aufsehen

Kempen · Ortsverbandssprecher kritisieren CDU und FDP – dazu stellen sie ein spezielles Video.

 An dieser „Untermalung“ der Kritik an CDU und FDP seitens Nicole Brumme und David Tepaß stören sich einige Diskussionsteilnehmer bei Facebook.

An dieser „Untermalung“ der Kritik an CDU und FDP seitens Nicole Brumme und David Tepaß stören sich einige Diskussionsteilnehmer bei Facebook.

Foto: WZ/Tobias Klingen (Screenshot)

Weil CDU und FDP schon im Vorfeld der Ratssitzung am Dienstagabend die Ausrufung des sogenannten Klimanotstands abgelehnt hatten, gab es auch schon im Vorfeld Kritik an dieser Sichtweise – und zwar von den Grünen. Via Facebook und per E-Mail verbreiteten die beiden Ortsverbandssprecher Nicole Brumme und David Tepaß einen offenen Brief an die Fraktionschefs von CDU und FDP, Wilfried Bogedain und Irene Wistuba. „Ihre Versuche die Kempener Bürgerinnen und Bürger mit Phrasen wie ,Symbolik’, ,Lippenbekenntnisse’ und ,Freiwilligkeit’ in die Irre zu führen, schätzen wir als maßlos frech, aber auch erfolglos ein. Wir glauben nicht, dass sich die Kempener Bürgerinnen und Bürger, die sich für den Klimaschutz engagieren und interessieren, so (ent)täuschen lassen“, schreiben Tepaß und Brumme.

Am Montag hatte sich die CDU dahingehend geäußert, dass sich die Fraktion zwar für einen besseren Klimaschutz einsetzen werde, die Ausrufung eines „Notstands“ aber nicht unterstütze. Vielmehr sollten in Kempen realistische Maßnahmen zur Verbesserung des Klimaschutzes ergriffen werden. Diese sollten in einem „Masterplan Klimaschutz“ erarbeitet werden. Ähnlich sieht das die FDP. Eine freiwillige Verpflichtung von Politik und Verwaltung bringe mehr als die Ausrufung eines Notstands.

Indes sorgt die Darstellung der Kritik seitens der Grünen bei Facebook wiederum für Aufsehen. Denn zum Brief stellten Brumme und Tepaß ein sogenanntes GIF (kurzes Video), in dem sich die beiden Ortsvorsitzenden mit der Hand vor den Kopf schlagen. So äußert sich zum Beispiel Christian Gehlen (Freie Wähler), dass die Grünen zwar in der Sache Recht hätten. Die Art und Weise der Darstellung der Kritik sei aber unangebracht. Ähnlich sieht das die Grefratherin Birgit Jahrke (FDP): Die Grünen hätten die sachliche Ebene verlassen. Sie vermisse den Respekt vor der Meinung anderer. In der Facebook-Diskussion gibt es auch unterstützende Posts für die Aktion von Tepaß und Brumme. So findet eine Userin, dass „es mal gut mit bla bla“ sei. Sie stehe hinter dem Weg der Grünen.

In der Ratssitzung am Dienstag wird über den Klimanotstand diskutiert. Mehr dazu lesen Sie im Laufe des Mittwochs auf wz.de und am Donnerstag in der gedruckten Ausgabe.