Niers-Geflüster Grefrath: Weiter Blick von Burg Uda kurz vor der Winterpause

Grefrath · Das Kleinod schließt bis April. 2020 wird sie unter anderem beim 850. Geburtstag von Oedt wieder im Mittelpunkt stehen.

Viele Besucher loben die gute Aussicht, die man vom Turm der Burg Uda hat.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Das Wetter spielte am Sonntag mit, so dass Hannelore Blotschinski auf des Flüsterers Frage, was ihr denn am besten bei der Besichtigung der Burg Uda aus tiefsten Herzen sagen konnte: „Die Aussicht.“ Diese Meinung teilten etliche der etwa 200 Besucher, die die letzte Gelegenheit der Turmbesteigung für diese Saison – es geht im April wieder weiter – nutzten. Zu lesen im Gästebuch des Oedter Heimatvereins, der mit 40 Burgführern seit 2013 Interessierten das alte Gemäuer in niersnähe zeigt. „2013 war die Burg 700 Jahre alt“, sagt Karl A. Willmen, Vorsitzender des Vereins und am Nachmittag Burgführer. Der Name käme übrigens von „huede ude“, feuchter Stelle, erläutert er.

4000 Besucher für die Burg

Etwa 4000 Besucher pro Jahr verzeichnet der Oedter Heimatverein für sein Prunkstück. Rad- und Wanderwege sowie die  Niers rund um Burg Uda ziehen viele Menschen an, die dann das sonntägliche Besichtigungsangebot gerne annehmen. Hannelore und Robert Blotschinski aus Kempen wollen nach dem Auf- und Abstieg über 123 Treppen noch den neuen Premium-Spazierwanderweg (der Flüsterer berichtete) testen. „Die Prospekte dazu sind schon wieder weg“, stellt Karl A. Willmen fest. Regelmäßig füllt der Heimatverein die Halterung für Flyer an der zweieinhalb Meter dicken Wand auf. Auch wenn das Burgtor geschlossen ist, können Vorbeikommende diese mitnehmen.

Spenden für Baupläne

„Tragen Sie sich doch ins Gästebuch ein“, bittet Karl A. Willmen die Besucher. Die der Aufforderung gerne folgen. So schreibt ein junges Mädchen aus Düsseldorf, dass ihr die Aussicht gut gefallen hat. „Nur ein Aufzug fehlt (Spaß)“ setzt sie hinzu. Der Eintrag ins Gästebuch soll nicht nur zeigen, wo die Besucher herkommen und was sie von der Burg Uda halten. Der Heimatvereinsvorsitzende verrät auch einen Hintergedanken: „Direkt hinter dem Buch steht unsere Spendenbox“, grinst er. Und die würde gut befüllt. Eine gute Sache, da der Besuch des Burgturms kostenfrei ist. „Und die Spenden können wir gut gebrauchen“, sagt Willmen. Schließlich hat der Heimatverein noch eine Menge an der Burg vor. Eine Überdachung soll her. Die einem Carport ähnelnde Überdachung ist aus einem Wettbewerb von Architekturstudenten hervorgegangen. Ein von mehreren Stehlen getragenes Glasdach soll Regen von den Mauerresten fernhalten. Die Baukosten von 170 000 Euro muss der Heimatverein mit eigenen Mitteln und Fördergeldern stemmen. Ein entsprechender Antrag bei Regierungsbezirk Düsseldorf liegt vor. Sollte es mit der Förderung klappen, dann muss der Verein noch 10 bis 20 Prozent der Summe aufbringen – durch Spenden.

Märchenstunde im Dezember

Auch wenn die Burg Uda nun in die Winterpause geht, sind weitere Besichtigungen möglich. Die Führungen – vor allem für Gruppen – können bei Karl A. Willmen vereinbart werden, Tel.02158/6315. „Wir haben viele Kindergärten und Schulen hier. Die Kinder finden die Burg und ihre Geschichte sehr spannend“, so Willmen. Spannend wird es für Kinder dann nochmal im Dezember. Mittlerweile gibt es einen zweiten Termin für die beliebte Märchenstunde in Burg Uda. Sie findet in diesem Jahr am 11. und 12. Dezember um 15 Uhr statt. Anmeldungen sind nur noch bis 15. November möglich.

850. Geburtstag wird geplant

Der Oedter Heimatvereinsvorsitzende Karl A. Willmen schaut aber auch schon auf 2020, wenn der Grefrather Ortsteil 850 Jahre alt wird. Die Planungen laufen bereits. Gefeiert wird am 19./20./21. Juni, zum Patronatsfest von St. Vitus. Freitag, so Willmen, soll es einen Bürgerabend geben, Samstag findet der Familienaktionstag der Gemeinde Grefrath an der Burg Uda statt und am Sonntag wird das Patrozinium in St. Vitus gefeiert. Anschließend geht es mit Musik, Vereinen und vielem mehr an der Burg weiter. Wer mitmachen möchte, so Willmen, kann sich bei ihm, Tel. 02158/6315, oder bei der Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde, Barbara Behrendt, Tel. 02158/4080 104, melden.

Postfiliale zieht noch nicht um

Nach so viel Oedt nun noch wenigstens eine Nachricht aus Grefrath. Eigentlich wollte Erkan Temel am 2. November die neue Post-Filiale im ehemaligen „Pura Vida“ an der Schulstraße 51b eröffnen. Doch wegen Bauarbeiten verzögert sich die Eröffnung. Jetzt peilt der Kooperationspartner der Post den 20. November an. „Die Bauarbeiten haben länger gedauert“, flüsterte er. Temel betreibt bereits den TE-Shop am Bergerplatz. Die ehemalige Post-Filiale bei Getränke Mäurers hatte zum August geschlossen (die WZ berichtete). Ein neuer Kooperationspartner für die Post wurde dann in Temel gefunden. Der an der bewährten Stelle an der Umstraße 2 dann die Filiale nahtlos vorläufig weiter betreibt.