Zukunft der Bäderlandschaft Grefrath: Politiker besichtigen das Freibad
Grefrath · Ende September sind die Mitglieder des Sportausschusses zur Freibad-Zukunft vor Ort.
Nach den Sommerferien will Bürgermeister Manfred Lommetz (parteilos) konkrete Zahlen in Sachen Freibad-Sanierung auf den Tisch legen (die WZ berichtete). Politisch wird das Thema Freibad bereits in den ersten Ausschusssitzungen nach der Sommerpause zum Thema. Konkret am Mittwoch, 25. September: Dann werden die Mitglieder des Sport- und Kulturausschusses das Freibad an der Dorenburg besichtigen. Das geht aus der Einladung zur Sitzung hervor. Der Ausschuss besichtigt regelmäßig die Sportstätten der Gemeinde. Am 25. September werden die Hundesportplätze in Oedt und Grefrath, die Reit-Anlage von Graf Holk und eben das Freibad inspiziert.
Schon seit vielen Monaten stellen sich Verwaltung und Politik die Frage, ob und wie das mehr als 50 Jahre alte Freibad saniert werden soll. Der Sanierungsstau wird schon dadurch deutlich, dass die Besucheranzahl vom Kreis Viersen begrenzt worden ist. Aufgrund der veralteten Technik dürfen nicht mehr als 1400 Besucher gleichzeitig ins Bad. Früher waren es in Spitzenzeiten doppelt so viele.
Gutachter legte mehrere
Optionen auf den Tisch
Um besser einschätzen zu können, was im Freibad repariert werden muss und mit welchen Kosten zu rechnen ist, hatte die Gemeinde ein Gutachten in Auftrag gegeben. Der Gutachter Dietmar Altenburg hatte mehrere Optionen auf den Tisch gelegt. In der Expertise heißt es, dass eine Sanierung des Freibads vier bis fünf Millionen Euro kosten würde. Die Errichtung eines sogenannten Kombi-Bads wäre mit Kosten von zwei bis drei Millionen Euro deutlich günstiger und auch im laufenden Betrieb sparsamer, so das Büro Altenburg. Diese Lösung würde eine Außenfläche mit Becken am Standort des Hallenbads (Schwingbodenpark) vorsehen. Im Gegenzug könnte die Gemeinde das Freibad aufgeben, so der Gutachter-Vorschlag.
Diese Ideen führten in Grefrath zu lautem Protest. Auch Bürgermeister Lommetz machte keinen Hehl daraus, dass er kein Freund von der Kombi-Lösung ist. Im Rahmen eines Ausschusses griff er die Gutachter verbal an. „Ich vermute, dass die Zahlen nicht der Realität entsprechen“, so der Bürgermeister bei der Sitzung Ende November. Das Freibad könne man für weniger Geld sanieren. Und ein Anbau am Hallenbad hätte weitere Kosten zur Folge, wie für den Lärmschutzwall, die Aufarbeitung einer neuen Schulwiese und den Verlust des Grundstücks, das an die Gemeindewerke übergeben werden müsste.
Daher versteht der Bürgermeister nun einen Antrag der Grünen als Auftrag, eine alternative Kostenaufstellung zur Freibadsanierung zu erarbeiten. Gemeinsam mit den Gemeindewerken, die Betreiber der Bäder sind, befindet sich die Gemeindeverwaltung daher in der Prüfung der Zahlen. Diese will Lommetz dann in einer der nächsten Ratssitzungen präsentieren.
Zuvor ist die Begehung des Ausschusses am 25. September. Die Mitglieder beginnen um 17 Uhr am Hundesportplatz in Oedt. Gegen 18.20 Uhr wollen sie das Grefrather Freibad erreichen. Red/tkl