„Grefrath steht auf“ Demo gegen rechts auf dem Marktplatz in Grefrath

Grefrath · Die Grefrather Kulturinitiative ruft dazu auf, für Demokratie und Toleranz, gegen Rechtsextremismus und Ausgrenzung auf die Straße gehen.

Die Demo beginnt am Samstag, 25. Mai, um 16 Uhr auf dem Grefrather Marktplatz.

Foto: Norbert Prümen

(emy) Fast 30 Vereine und Initiativen folgen dem Aufruf der Grefrather Kulturinitiative (KinG) und wollen „für Demokratie und Toleranz, gegen Rechtsextremismus und Ausgrenzung“ auf die Straße gehen. Am Samstag, 25. Mai, zwei Tage nach dem 75. Geburtstag des Grundgesetzes, wollen sie um 16 Uhr auf dem Marktplatz für die freiheitlich demokratische Grundordnung eintreten.

Sie wollen zeigen, dass Hetze gegen Ausländer und Antisemitismus vom Hübeck bis zur Grasheide und vom Tetendonk bis zur Müskeshütt keine Chance haben, informieren die Veranstalter. Unter Schirmherrschaft von Bürgermeister Stefan Schumeckers (CDU) haben sich von der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde, Sportvereine, Schützengesellschaften sowie die Freunde von Frévent und Gerbstedt und die beiden Heimatvereinen hinter die Initiative gestellt: „Grefrath steht auf“.

Es sind bewusst keine Reden
von Politikern geplant

Der Demonstrationszug vom Marktplatz über die Rosen-, Um-, Dunckerhof- und Hohe Straße zurück zum Marktplatz wird von einer Musikgruppe begleitet. Bei der Kundgebung auf dem Marktplatz haben die Organisatorinnen von KinG bewusst keine Reden von Politikern geplant. Stattdessen soll der 86-jährige Winfried Hüren, Mitglied des Vereins „Älterwerden in der Gemeinde Grefrath“, daran erinnern, wie es damals, vor rund 90 Jahren, anfing mit Hetze und Verfolgung gegen Andersdenkende.

Mohamad Alabrash erzählt von seiner Flucht über das Mittelmeer

Irmgard Tophoven, die sich in Grefrath um die Erinnerung an die Judenverfolgung verdient gemacht hat, zeigt auf, wie es mit Verächtlichmachen und Verfolgung begann und mit der Ermordung von sechs Millionen Juden endete. Der Syrer Mohamad Alabrash (24) wird erzählen, wie er mit elf Jahren über das Mittelmeer nach Europa fliehen musste. Weitere Beiträge zur Kundgebung steuern Johanna (13) und Rebekka (25) vom Grefrather Jugendtheater bei.

Als nach der ersten Welle der Empörung über das Potsdamer Treffen von Rechtsextremisten und AfD-Mitgliedern die Proteste gegen die dort offen propagierte Vertreibung von Menschen weniger wurden, entwickelte die Grefrather Kulturinitiative die Idee, in Grefrath ein Zeichen zu setzen. „Offenbar haben wir vielen aus der Seele gesprochen“, sagt der KinG-Vorsitzende Markus Türk.

(emy)