Weiterführende Schulen im Kreis Viersen Familiäre Atmosphäre an der Sekundarschule in Grefrath

Serie | Grefrath · Welche weiterführende Schule sollte das Kind künftig besuchen? Was die Schule an der Dorenburg in Grefrath bietet.

Rund 450 Schülerinnen und Schüler besuchen derzeit die Schule an der Dorenburg in Grefrath.

Foto: Norbert Prümen

Was zeichnet die verschiedenen Schulen im Osten des Kreises Viersen aus? Bis Anfang Dezember finden die Tage der offenen Tür in den weiterführenden Schulen der Region statt. An der Schule an der Dorenburg in Grefrath ist am Samstag, 2. Dezember, Tag der offenen Tür. Was erwartet Kinder an der Schule? Welche Ausrichtung hat sie? Schulleiter Christian Rütten antwortet.

Schulausrichtung

„Neben der theoretischen Wissensvermittlung liegt unser Schwerpunkt auch in der praktischen Arbeit“, sagt Rütten: „Hierzu nutzen wir unsere moderne Werkhalle für kreative und handwerkliche Unterrichtsfächer. Es ist uns wichtig, die individuellen Stärken unserer Schülerinnen und Schüler ,herauszukratzen‘ und zu fördern.“ Die Sekundarschule als „kleine“ Gesamtschule habe den Anspruch, das gesamte Spektrum abzubilden und eine gute Allgemeinbildung zu vermitteln, sagt Rütten: „Unsere Schülerinnen und Schüler können aus dem Kursangebot der Schule ihre jeweiligen individuellen Schwerpunkte und Schullaufbahnen wählen.“

Kursangebot

Ab der 7. Klasse folgt die Spezialisierung über das Wahlpflichtfach. Hier werden, wie an anderen Sekundar- und Gesamtschulen, die WP-Fächer (Wahlpflicht) Technik/Wirtschaft, Darstellen und Gestalten, Niederländisch und Naturwissenschaften angeboten. „Besonders ist der projektartige Ansatz unseres Konzeptes für den verstärkten Kontakt zur heimischen Wirtschaft in den Profilkursen der Klassen 9 und 10“, so Rütten. Schülerinnen und Schüler können aus einem breiten Spektrum an Kursen wählen. Aktuell sind es elf Angebote, die von sportlichen Herausforderungen („Time to Sports“) über gesellschaftliche und soziale Inhalte (Schulsanitätsdienst, „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“), kreative Kurse („Zeichnen”, „Schulband”), handwerkliche Kursen („Planen und Bauen”, „Nadel & Faden”, Friseurhandwerk”) bis hin zu technischen Kursen („3D-Konstruktionen mit Auto CAD”, „praktisches Experimentieren“) vieles abdecken. Für Jüngere gibt es viele AGs.

AGs

Die Ganztagsschule bietet ein breites AG-Angebot. Schülerinnen und Schüler können sich dort ausprobieren, etwa im kreativen, künstlerischen und musischen Bereich.

Daneben gibt es sportliche Angebote, etwa zwei Schwimm-AGs, auch eine Feuerwehr-AG und eine Mediation-AG, deren Mitglieder bei Streitigkeiten vermitteln.

Sprachen

Englisch wird ab der fünften Klasse unterrichtet. Im Rahmen des Wahlpflicht-Unterrichtes können Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 Niederländisch und ab Klasse 9 Französisch dazu wählen. „Einige zugewanderte Schülerinnen und Schüler nutzen auch das Angebot, Prüfungen im Rahmen des ,herkunftssprachlichen Unterrichtes‘ zu absolvieren“, berichtet Rütten.

Integration/Inklusion

„Als familiäre Schule gehen unsere Hilfestellungen über den Unterricht hinaus“, sagt der Schulleiter: „Wir verstehen Schule nicht nur als Lern-, sondern auch als Lebensort. Die schnelle Teilhabe am Unterricht und sozialem Leben ist uns dabei besonders wichtig.“ Integration und Inklusion finde an der Schule weitestgehend im gemeinsamen Unterricht statt. Bei neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern liege der Fokus auf dem schnellen und guten Erwerb der deutschen Sprache, „sie haben speziellen DaZ-Unterricht (Deutsch als Zielsprache), werden aber entsprechend ihren Sprachfähigkeiten zunehmend in den ,normalen‘ Unterricht integriert“, so Rütten. Auch für Schülerinnen und Schüler mit Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRW)  werden Förderkurse bis in der siebten Klasse angeboten. „Inklusion findet, wie der Name schon sagt, im Klassenverband statt“, erklärt Rütten: „Bei Bedarf bieten unsere Förderlehrkräfte aber auch Kleingruppenunterricht oder individuelle Förderunterrichte an.“

Bekannte Absolventen

„Weil wir eine sehr junge Schule sind, sind die ersten Absolventinnen und Absolventen der Schule an der Dorenburg gerade erst in der Volljährigkeit angekommen. Geben wir ihnen noch ein wenig Zeit“, sagt Rütten.

Schultradition

„Die Schule an der Dorenburg als Sekundarschule hat im Schuljahr 2013/14 ihre ersten Schülerinnen und Schüler aufgenommen“, so der Schulleiter.

Schulmotto/Leitbild

„Unser Leitbild besteht aus einer Wortwolke, die sich aus den Werten und Vorstellungen unserer Schulgemeinschaft zusammensetzt“, berichtet Rütten. Daran beteiligten sich die gesamte Schulgemeinschaft, erstellte auch eine Rangliste. Rütten: „Neben Humor, Bildung und Lernen wurden zu unserer Freude auch Werte wie Respekt, Vertrauen, Gemeinschaft und Kreativität am häufigsten genannt. Als Schule mit einem besonderen familiären Umfeld ist uns in diesem Prozess nochmals bewusst geworden, wir sind ,nah dran‘ an der Lebenswelt unserer Schülerinnen und Schüler.“

Digitale Medien

Die digitale Ausstattung der Schule an der Dorenburg sei „überdurchschnittlich gut“, so Rütten: „Wir nutzen IServ als digitale Lern- und Kommunikationsplattform. Anders als mit den Angeboten des Landes haben wir so alle benötigten Module in einem Programm. Dies vereinfacht die Arbeit sehr. Ebenfalls haben wir einen schuleigenen Schulserver für die Dateiablage und sind somit unabhängig von kommerziellen Angeboten. Dementsprechend verfügen wir über ein flächendeckendes W-Lan und können digitale Medien optimal nutzen.“ Alle Unterrichtsräume sind mit digitalen Tafeln ausgestattet, es gibt drei Computerräume, und für die Nutzung im Unterricht stehen schuleigene iPads zur Verfügung.

Erreichbarkeit/Verkehr

Die Schule ist mit dem Bus gut erreichbar, nur für Schülerinnen und Schüler aus Wankum oder Wachtendonk sei die Anreise mit dem Bus etwas umständlicher, so Rütten. Das Radwegenetz in Grefrath sei recht gut ausgebaut.

Schülerzahl

„Zur Zeit besuchen ungefähr 450 Schülerinnen und Schüler unsere Schule“, berichtet Rütten.

Lehrkörper

An der Schule arbeiten über 50 pädagogische Mitarbeitende. Dazu gehören neben Lehrerinnen und Lehrern Förderpädagoginnen, eine MPT-Fachkraft (pädagogische Fachkräfte in multiprofessionellen Teams) und Integrationshelfer, außerschulische Kräfte in den AGs, Muttersprachler in Arabisch und Ukrainisch für die DaZ-Förderung und eine Schulsozialpädagogin. Eine weitere soll hinzukommen, im Januar kommt zudem eine weitere MPT-Fachkraft hinzu.