Grünes Licht für langen Namen
„Rhein-Maas-Berufskolleg des Kreises Viersen“ — der Kreis-Schulausschuss stimmte dem Vorschlag zu. In der Online-Umfrage der WZ fällt der neue Name aber durch.
Kempen. „Die andere jetzt internationale Ausrichtung ist der nächste Schritt in die Zukunft“, war Schul-Dezernent Ingo Schabrich dafür. Wie auch der gesamte Kreis-Schulausschuss: Das Berufskolleg Kempen mit den Standorten in Kempen, Nettetal und Willich soll bald den Namen „Rhein-Maas-Berufskolleg des Kreises Viersen“ bekommen (die WZ berichtete). Letztlich entscheidet darüber der Kreistag am 16. Juni.
Spätestens im September, wenn bei einer offiziellen Feier auf die 150-jährige Geschichte des Kollegs zurückgeblickt wird, soll der neue Name an den Standorten angebracht sein. Für die Namensänderung hatte bereits im März die Schulkonferenz votiert, wollte damit das viel größere Einzugsgebiet — eben zwischen den Flüssen Rhein und Maas — dokumentieren. Schabrich: „Die Namensänderung hat überhaupt nichts damit zu tun, dass das Berufskolleg nicht mehr in Kempen beheimatet sein möchte.“
In Kempen stieß der Namensvorschlag nicht nur auf Gegenliebe. So sagte Bürgermeister Volker Rübo: „Ich finde den bisherigen Namen gut und halte die neue Idee für sehr sperrig.“ Damit steht er nicht alleine. Die WZ stellte in einer Online-Umfrage die Frage: „Wie soll das Berufskolleg heißen?“ Roland Bernards schlägt vor: „Wie wär’s mit: Berufskolleg linker Niederrhein gelegen in Kempen in der Nähe von Köln und Düsseldorf mit Blick nach Venlo.“
Jutta Czepan geht das Thema nicht ganz so ironisch an. Sie schreibt: „Man kann nur den Kopf schütteln! Hat man eigentlich nichts Wichtigeres zu tun, als für eine gewachsene Institution einen neuen Namen zu finden? Und dann auch noch mit der Begründung von angeblichen ,Irritationen’ für Anrufer? Dazu gibt es auch noch Kompetenzgerangel — unfassbar. Angesichts leerer Kassen von Stadt und Land ist es als hanebüchend zu bezeichnen, das Geld der Bürger für neue Briefbögen, Dokumente (Zeugnisse) und dergleichen aus dem Fenster hinauszuwerfen!“
Das sieht auch der Werner Beckers so, der bei der WZ angerufen hat: „Es sollte doch erstmal geprüft werden, was das alles kostet. Ein neuer Name ist so überflüssig wie ein Kropf.“ cc/Lee/tkl