Halbmarathon: Prinzengarde im Lauffieber
Dabeisein ist für Christel Knott-Beckers und Rolf Beckers das Wichtigste. Die Kempener sind Dauergäste beim Lauf auf Mallorca.
Kempen. Zwei Stunden und acht Minuten für den halben Marathon - Christel Knott-Beckers und Rolf Beckers sind zufrieden. "Wenn es nicht geregnet hätte, wäre unsere Zeit besser gewesen", meint Rolf. Zum ersten Mal hat es bei einem Tui-Mallorca-Marathon geregnet.
Nicht die ganze Zeit, aber es reichte aus, um das Pflaster in der Altstadt von Palma gefährlich glitschig zu machen. "Da musst du höllisch aufpassen", weiß Beckers. Seiner Frau Christel steckt zudem noch der Köln-Marathon zwei Wochen zuvor in den Knochen.
Aber Zeiten sind dem Ehepaar ohnehin nicht wichtig. Wenn die beiden in ihren schneeweißen Laufshirts mit der Aufschrift "Team Prinzengarde Kempen" beim Mallorca-Marathon zur Halbmarathon-Distanz starten, dann geht es eher um Tradition, ums Dabeisein, wie jedes Jahr.
Das sind sie sich selbst und ihrem Verein schuldig. Zum vierten Mal geht kein Mallorca-Marathon ohne die beiden Kempener über die Bühne - Ehrensache. Zuerst wird gelaufen, dann noch eine Woche Urlaub drangehängt. Auch die Trikots wurden im Laufcamp auf Mallorca getestet, bevor sie beim Altstadtlauf in Kempen für Aufsehen sorgten.
Das Mallorca-Lauffieber hat Christel und Rolf nach einer Zeitungsmeldung über den Tui-Marathon gepackt. "Wir haben gedacht, da machen wir mit", berichtet Beckers. Da war es gerade einmal ein paar Monate her, dass die Beiden mit dem Joggen begonnen hatten.
Inzwischen sind sie auf den 21 Kilometern schon alte Hasen. Das Ehepaar gehört zur Fraktion der Spaßläufer. Die stehen in klarem Kontrast zu den Verbissenen, zu den Remplern, für die es um jede Sekunde geht.
Das heißt nicht, dass in der Kempener Prinzengarde nicht eine gehörige Portion Ehrgeiz mitliefe. "Laufen statt saufen", sagte Christel Knott-Beckers scherzhaft. 150 Mitglieder hat der Verein, etwa 35 schnüren regelmäßig die Laufschuhe. Zweimal in der Woche treffen sie sich, um auf die zehn bis 15 Kilometer lange Strecke zu gehen. Der Verein gönnt sich stolz ein eigenes Sport-Korps.
Ob sie auch schon mal im Kostüm gelaufen sind? "Nein", meint Rolf Beckers, obwohl das bei großen Laufveranstaltungen durchaus üblich ist. Gardeuniformen allerdings sind zum Beispiel beim Köln-Marathon ausdrücklich verboten.
Die kommen mit Beginn der neuen Session ohnehin jetzt wieder auf ganz anderen Strecken zum Einsatz, denn, und darauf legen die Mallorca-Läufer Wert: "Der Karneval bleibt immer noch das Wichtigste." Bis Aschermittwoch, dann wird wieder trainiert für den nächsten Herbst auf Mallorca.