Wahrung hostorischer Objekte Heiligenhäuschen in Klixdorf steht unter Denkmalschutz

Kempen · Den Antrag hatte der Heimatverein in Schmalbroich gestellt. Susanne Alke kümmert sich um das Häuschen.

 Achim Evertz, Susanne Alke und Gudrun Holzmann (v.l.) am Heiligenhäuschen, das nun ein Denkmal ist.

Achim Evertz, Susanne Alke und Gudrun Holzmann (v.l.) am Heiligenhäuschen, das nun ein Denkmal ist.

Foto: Norbert Prümen

Das kleine Heiligenhäuschen an der Weggabelung Schmabersweg/Morschesweg in Kempen-Schmalbroich ist nun offizielles Denkmal der Stadt Kempen. Vor einigen Tagen brachte Achim Evertz, Vorsitzender des Heimatvereins Schmalbroichs, die Denkmalplakette an dem aus Feldbrandziegeln gemauerten Bauwerk im ländlichen Westen Kempens an. Es steht an der bislang noch freien Position 21 in der Denkmalliste, die insgesamt 276 Objekte umfasst. Für Denkmalpflegerin Gudrun Holzmann ist es seit ihrem Amtsantritt vor zwei Jahren das erste neue Objekt, das sie in die Denkmalliste eintragen lässt. Zuletzt wurde vor sieben Jahren die Zeche in Tönisberg aufgenommen.

Den Antrag hatte der Heimatverein Schmalbroich gestellt. Gudrun Holzmann lobt die Arbeit der örtlichen Heimatvereine schmunzelnd: „Das sind unsere besten Außendienstmitarbeiter.“ Der Eigentümer des Geländes,  der Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds, stimmte dem Eintrag zu. Für Gudrun Holzmann liegt die Erhaltung des Heiligenhäuschens aus „volkskundlichen und baugestalterischen Gründen“ im öffentlichen Interesse. Sie macht auf die besondere Form des wohl im 19. Jahrhundert errichteten Objekts aufmerksam: Aus einem achteckigen Sockel wird es in ein Viereck überführt und gleicht damit einem Tabernakel.

Die Initiative zum Bau ging wohl vom benachbarten Schmabers- oder Bönningerhof aus, einem der ältesten und bedeutendsten Bauernhöfe in Klixdorf. Die Pflege der Anlage aus Heiligenhäuschen, Bank und Esche hat Susanne Alke übernommen, die in der Nachbarschaft wohnt. Als Patin reinigt sie regelmäßig die Nische mit der Heiligenfigur, stellt frische Blumen hinein, zündet eine Kerze an. Sie hat auch das Beet am Fuß des Baumes bepflanzt und räumt zurückgelassenen Müll weg. Die mit einem Eisengitter geschützte Nische öffnet sich auf der vom Weg abgewandten Seite in Richtung Osten, zur Stadt Kempen hin. Ob damit ein Bezug zur Propsteikirche hergestellt werden soll, ist unklar. 

Diskutiert wird, wen die einfache Gipsfigur des Heiligen darstellt. Für Gudrun Holzmann ist der Mann mit der Lilie und dem Buch der Heilige Josef. Susanne Alke glaubt, es sei der Heilige Antonius, „was auch nicht schaden könnte“, fügt sie hinzu.

Das Heiligenhäuschen wurde 2004 saniert und mit einem Zinkdach ausgestattet. Der Vorgänger des jetzigen Baums wurde vor drei Jahren mutwillig zerstört, die Rinde wurde angeritzt. Doch es gibt auch ermutigende Zeichen: Hin und wieder wirft jemand einen Euro in die Nische, wohl als Beitrag für  Blumen- und Kerzenschmuck.