Bauvorhaben in Schmalbroich Kostenexplosion beim Anbau für den SC Tell

Kempen · Der Schießsportverein will Anbauten an der Schießanlage erneuern, doch die Kosten steigen kontinuierlich.

Der neue Parkplatz (links) mit der bereits fertiggestellten neuen Zufahrt, rechts die Baugrube für den Anbau mit neuen Sanitäranlagen.

Foto: Uwe Slabbers

. (ure) Bei der Jahreshauptversammlung des SC Tell Schmalbroich hatte der Vorsitzender Uwe Slabbers sowohl gute als auch weniger gute Nachrichten für die über 40 erschienenen Mitglieder parat. Wegen der über zwei Jahre andauernden Corona-Pandemie fanden weder Meisterschaften noch Wettkämpfe statt. Lediglich zeitweise sei man in der Lage gewesen, den Trainingsbetrieb aufrecht zu erhalten. In dieser schwierigen Phase seien die Mitglieder dem Verein treu geblieben. Das sei nicht selbstverständlich. Slabbers sprach allen einen besonderen Dank aus, schloss dabei aber Vorstandsmitglieder, Ehrenamtler und -amtlerinnen und Förderer und Förderinnen nicht aus.

Bereits vor der Pandemie hatte der SC Tell den Schießstand gesetzeskonform mit eigenen Kräften erneuert. Dies sei nur durch Spenden und einer Investitionsumlage möglich gewesen, die alle aktiven Mitglieder geleistet hätten. Zuschüsse der Stadt Kempen für die Modernisierung von Sportanlagen seien abgelehnt worden.

„Nun stehen wir vor einer neuen Herausforderung, die Gebäude werden modernisiert, wie die Anwesenden heute sehen konnten“, sagte Uwe Slabbers, „wir erstellen einen Anbau, wo eine größere Sanitäranlage für Damen, Herren und behinderte Menschen, eine Waffenkammer und ein Schulungsraum entstehen. Nach der Fertigstellung entfällt das Umziehen im Aufenthaltsraum. Die Gäste und Zuschauer werden den Wettkämpfen auf dem großen Monitor besser folgen können. Dann ist durch den eingebauten Lift auch ein barrierefreier Zugang zum Schützenstand möglich.“

Für den Anbau gab es
Zuschüsse vom Land

Für den Anbau hat der Verein Zuschüsse vom Land erhalten. Die negative Entwicklung der Weltgeschichte habe den SC Tell unverschuldet, aber vor große wirtschaftliche Probleme gestellt. Die Kostensteigerungen seien teilweise täglich abzulesen. So würden wohl wieder die Mitglieder mit einer weiteren Investitionsumlage an der Fertigstellung der Maßnahme beteiligt werden. Slabbers kündigte in diesem Zusammenhang eine Sondersitzung an. Ob sich das Land NRW an den extrem gestiegenen Kosten in irgendeiner Form beteiligen könne, stehe in den Sternen. In dieser Sondersitzung soll das entstandene Defizit erörtert werden. Bis zur Sitzung bemühe sich der Vorstand, noch Geldquellen zu ermitteln. Eindringlich richtete Uwe Schlabbers die Bitte sowohl an die Anwesenden als auch an die verhinderten Sportkameradinnen und -kameraden, sich mehr in die Arbeit rund um das Vereinsleben einzubringen. Man könne die Last nicht auf nur wenige Schultern laden.

Sportwart Stephan Evertz berichtete, dass Amelie Kleinmanns bei den Deutschen Meisterschaften im Dreistellungskampf einen dritten Platz und mit der Mannschaft (zusammen mit Veronique Münster und Lara Quickstern) den zweiten Platz belegte. Manfred Hein wurde in der Disziplin KK 100 Meter Auflage Deutscher Meister. Harald Gerritsen, auch Sportwart Kurzwaffe, belegte bei den Deutschen Meisterschaften mit den Luftpistole den 17. und mit der 50-Meter-Pistole den 13. Platz.

Bei den Wahlen zum Vorstand wurden Uwe Slabbers für weitere vier Jahre in seinem Amt als Vorsitzender und seine Frau Sonja als Geschäftsführerin bestätigt. Auch Petra Schmid macht als Schriftführerin weiter, Klaus Naber ist Kassenprüfer. Bei der Wahl des Sportwarts Kurzwaffe setzte sich Tomasz Hanusa gegen Harald Gerritsen durch, der sich aber dennoch nach 40 Jahren in diesem Amt über eine Wachablösung durch einen Jüngeren freute. Neben der Tätigkeit als Pressewart übernimmt nun Friedrich Nusselein-Heynen die Pflege der Homepage von Stephan Evertz, der das Amt des Sportwarts Langwaffe inne hat.

(ure)