Grefrath Heiße Phase vor dem eisigen Spektakel

Am 30. November feiert die neue Show von Holiday On Ice Weltpremiere in Grefrath. Für die 35 Läufer der Crew beginnen nun die intensiven Trainingswochen. Im Eisstadion freut man sich auf das Projekt „Atlantis“.

Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Matti Landgraf hatte womöglich in seiner Eislaufkarriere schon schlechtere Rollen. In der neuen Show von Holiday On Ice „Atlantis“ ist der Chemnitzer als Solist unterwegs und mimt einen reichen Herrn, der von etlichen Damen bezirzt wird. Die Figur steht für den Prunk des reichen Bürgertums in der Legenden-Welt von Atlantis. Alles in Butter also für Landgraf — zumindest im ersten Teil der Show. Denn vor dem zweiten Part geht er gemeinsam mit den anderen 34 Läufern des Ensembles unter. Mit der sagenumwobenen Welt von Atlantis ist auch der Prunk untergegangen. „Dunkler, mystischer, eben ganz anders“, beschreibt Landgraf die Szenerie kurz und knapp, weil er noch nicht mehr verraten darf.

Foto: Sonya Tobias/HOI

Der Eisläufer und Holiday-Managerin Nadine Matzat warenam Mittwoch in Grefrath, um die heiße Phase des Vorverkaufs für die neue Show einzuläuten. Weltpremiere ist am 30. November im Grefrather Eissportzentrum. Bis 3. Dezember folgen vier weitere Aufführungen in der Niersgemeinde (siehe Info-Kasten).

Die Crew probt derzeit bis zu zehn Stunden täglich im belgischen Lint, wo die gesamte Technik für die Show in einer Halle aufgebaut worden ist. „Das ist harte Arbeit. Wir haben nicht mehr viel Zeit, bis alles sitzen muss“, beschreibt Landgraf die intensive Trainingsarbeit — unter anderem mit Choreograph Robin Cousins, selbst Olympiasieger im Eiskunstlauf.

Die Marke Holiday On Ice wird 2018 75 Jahre alt. Managerin Matzat machte deutlich, dass die Show aber alles andere als eine alte Dame ist. Ehrgeiziges Ziel sei es, die Menschen zwischen 8 und 80 Jahren zu erreichen. Das soll mit einer Mischung von klassischen und modernen Elementen gelingen. Das gelte für den Eistanz, die Musik und auch die Kostüme. Mit dem Motto „Atlantis“ habe man sich bewusst einen starken Begriff ausgewählt. „Unter dieser mystischen Welt kann sich wohl jeder etwas vorstellen“, so Matzat.

Für volle Hallen in Deutschland sollen neben der 35-köpfigen Crew auch zwei Schauspielerinnen aus Seifenopern sorgen. Wie schon berichtet, werden die Zwillinge Valentina und Cheyenne Pahde aus den RTL-Soaps „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ und „Alles was zählt“ Gastauftritte in jeder der 13 Tourstädte haben. „In Grefrath werden sie bei der Premierenshow am Donnerstag dabei sein“, so Matzat. Vier Aufritte sollen die Blondinen haben. Hinzu komme eine Begrüßung des Publikums, zu der die beiden Schauspielerinnen kleine Eisläuferinnen und Eisläufer mit auf die Bühne nehmen werden. Dies sollen Gref-rather Kinder sein. „Weitere Infos liefern wir in Kürze“, so Jan Lankes, Veranstaltungsfachwirt des Eisstadions.

Er und Geschäftsführer Bernd Schoenmackers sind bislang „sehr zufrieden“ mit dem Vorverkauf. Für die Premierenshow am Donnerstag und den Freitagabend gebe es in der ersten Preiskategorie nur noch wenige Tickets. An den anderen Tagen seien in allen Kategorien noch ausreichend Karten vorhanden. Pro Show haben rund 2300 Leute Platz im Eisstadion.

Bei einem Blick in die Ferne — sprich ins nächste Jahr — hatte Nadine Matzat am Mittwoch gute Nachrichten für alle Fans von Holiday On Ice. Nach der Übernahme durch den Ticketriesen Eventim habe das Unternehmen große Pläne, „sich wieder auszuweiten“. Derzeit ist „Holiday“ mit zwei Shows („Atlantis“ und „Time“) in Deutschland, Frankreich, England und Österreich unterwegs. Im Jubiläumsjahr 2018 sollen die Niederlande wieder hinzukommen. „Und wir wollen auch wieder auf dem amerikanischen und asiatischen Markt aktiv werden“, so Matzat. Dabei stehe Deutschland als wichtigstes Land im Mittelpunkt. Und auch Grefrath soll für die Holiday-Produktionen ein wichtiger Standort bleiben, wie die Managerin auf Nachfrage sagte.

Nun steht aber erstmal die Weltpremiere 2017 an. „Wir freuen uns alle sehr und sind gespannt, was Holiday uns bieten wird“, so Bernd Schoenmackers.