Heiße Weihnachtsgrüße vom anderen Ende der Welt
Drei Abiturienten aus Kempen verbringen das Fest auf dem fünften Kontinent. Geplant ist ein Barbecue am Strand.
Kempen/Brisbane. 35 Grad Hitze, weißer Sandstrand, hohe Wellen — Weihnachten sieht für den durchschnittlichen Mitteleuropäer in der Regel anders aus. Für die drei Kempener Maximilian Carl, Nils Kretschmer und Hauke Deeken sieht Weihnachten in diesem Jahr aber genauso aus. Seit September machen die Abiturienten eine Work-and-Travel-Tour (siehe Kasten/die WZ berichtete) durch Australien. Und das Fest der Liebe verbringen sie im heißen Brisbane an der Ostküste des Kontinents.
„Wir sind seit ein paar Tagen hier. Richtige Weihnachtsstimmung kommt bei uns noch nicht auf“, berichtet Nils Kretschmer der WZ am Telefon. „Hier hängt zwar in den Straßen ein bisschen Deko. Mehr aber auch nicht.“ In Kempen ist es 10 Uhr — in Brisbane 19 Uhr, während die Drei sich auf einem Campingplatz in der Küstenstadt einrichten.
„Auf diesem Platz sind viele Deutsche, die eine ähnliche Tour wie wir machen“, erzählt Hauke Deeken. So könnte es sich ergeben, dass verschiedene Gruppen aus Deutschland ein gemeinsames Weihnachtsfest feiern. „Vielleicht machen wir ein Barbecue am Strand. Geplant ist aber noch nichts“, ergänzt Maximilian Carl. Andernfalls würden sie in einem Restaurant Essen gehen. Auf jeden Fall soll die australische Weihnacht etwas Besonderes werden. „Es gibt keine Nudeln mit Tomatensoße. Die essen wir sonst häufig“, wirft Nils Kretschmer ein.
Ihren Lieben in der Heimat können die Kempener berichten, dass es ihnen gut geht: „Bis jetzt ist alles prima gelaufen.“ Für den Lebensunterhalt und das Auto, mit dem sie das Land erkunden, gehen sie regelmäßig arbeiten. „Wir waren schon als Feldarbeiter im Einsatz, bei der Weinlese und auch als Kirschpflücker“, berichtet Hauke Deeken. Teilweise würden sie 17 aus-tralische Dollar (etwa 13 Euro) pro Stunde verdienen. „Das hört sich nach viel an. Relativiert sich aber, weil die Lebenshaltungskosten hier sehr hoch sind“, erklärt Nils Kretschmer.
In den vergangenen vier Wochen stand das Reisen im Mittelpunkt. „Wir haben lange Strecken durch die Outbacks hinter uns“, so Maximilian Carl. Das sind die Wüstenregionen fernab jeglicher Zivilisation. „Da sieht man vielleicht pro Stunde mal ein anderes Auto.“ Insgesamt haben sie seit September schon knapp 10 000 Kilometer zurückgelegt — mit einem gebrauchten Auto, das sie sich zu Beginn der Reise in Australien gekauft haben. Weitere Touren werden folgen. Bis Juni bleiben Nils, Hauke und Maximilian noch auf dem fünften Kontinent bleiben.
Zum Schluss gibt es Weihnachtsgrüße aus der Ferne: „Wir grüßen ganz Kempen. Wir wünschen allen, die uns kennen, schöne Weihnachten und viel Schnee.“
Die Drei berichten in einem Internet-Blog über ihre Reise: lifetimetrip.wordpress.com/