Kempen Bei Highland Games fliegen Baumstämme und Strohsäcke
Kempen. · Beim „International Master-World-Cup“ vor der Burg traten Sportler in ungewöhnlichen Disziplinen an.
„Komm, komm“, die Anfeuerungsrufe der Mitstreiter vom Team „Highlander vom Niederrhein International“ gelten ihrem Kollegen, der gerade die letzten Meter mit der 80 Kilogramm schweren Kugel zurücklegt. Auch aus den Zuschauerreihen auf dem Platz vor der Kempener Burg ist Zuspruch zu hören. Eine letzte Anstrengung, und der Stein landet auf dem Holzpodest. Noch während der Applaus erklingt, bereitet sich der nächste Highlander vor, um die Disziplin „Stone of Manhood“ zu meistern.
Zum 17. Mal finden die Highland Games mit dem „International Master-World-Cup“ statt. Auch wenn das Wetter nicht mitspielt und immer wieder Regenschauer niedergehen, kann das die Sportler der 17 Herren- und vier Damenmannschaften an diesem Samstag nicht den Spaß an den verschiedenen Disziplinen verderben. Richter unter Regenschirmen verfolgen aufmerksam die Aktivitäten und notieren die Ergebnisse. Auch die Zuschauer haben zu Schirmen gegriffen und beobachten mit Vergnügen die ungewöhnlichen Sportarten.
Einige der Sportler haben sich für den Wettkampf wild geschminkt
Mit dem Baumstamm auf den Schultern werden Wendungen zwischen hohen Slalomstangen gemeistert. Am anderen Ende der Burgwiese fliegen die Baumstämme in die Höhe. „Hier kommt es darauf an, den Baumstamm so zu werfen, dass er sich einmal überschlägt und dann möglichst gerade liegen bleibt“, informiert der Moderator. Aber nicht nur Slalom und Überschlag faszinieren. Insgesamt sind es zehn Disziplinen und das Tauziehen auf der Burgwiese, die die zahlreichen Zuschauer der Highland Games gebannt verfolgen. Was die Frauen und Männer in den Kilts, teilweise sogar mit wild geschminkten Gesichtern leisten, begeistert. Schön dazu sind die Informationen der beiden Moderatoren, die die sportlichen Spiele und die alten schottischen Traditionen, die dahinterstehen, erklären. Ob das Hufeisenwerfen, der Strohsackhochwurf mit einer Mistgabel, der Timber Walk, das Steinstoßen, das Fassrollen oder Gewichtsweitwurf wie -hochwurf – die Zuschauer kommen aus dem Staunen nicht heraus.
„Ich besuche seit Jahren diese Spiele. Ich bin immer wieder begeistert. Die Atmosphäre hier ist immer eine ganz besondere“, sagt Stefan Winkler. Das liegt nicht zuletzt auch am Mittelaltermarkt an der Burg, der dem Ganzen besonderes Flair verleiht. „Teilnehmer wie Besucher haben jede Menge Spaß, und das ist die Hauptsache“, sagt Manfred Mühlenhaus, Vorsitzender der Highlander vom Niederrhein, die die Spiele organisiert haben. tref