Kempen Mehr als 800 Adressen in Kempen sind „Graue Flecken“
Kempen · (biro) Der Kreis Viersen treibt den Breitbandausbau weiter voran. Im vergangenen Jahr wurde das so genannte Weiße-Flecken-Programm abgeschlossen. Dabei wurden rund 3800 Adressen im gesamten Kreisgebiet, davon 837 in Kempen, die weniger als 30 Mbit/Sekunde zur Verfügung hatten, mit neuen Glasfaseranschlüssen versorgt.
Dafür brachte das Unternehmen Deutsche Glasfaser rund 1500 Kilometer Glasfaserkabel in die Erde. Es war das bislang größte Infrastrukturprojekt im Kreis Viersen; Bund und Land förderten es mit rund 43 Millionen Euro.
Nun soll es weitergehen mit dem nächsten Ausbauvorhaben, dem Graue-Flecken-Programm. Ein „grauer Fleck“ wird als unterversorgt definiert, wenn an diesem Standort kein Netzbetreiber einen Glasfaseranschluss oder einen Kabelnetzanschluss mit gigabitfähigen Downloadraten bereitstellen kann oder in den nächsten drei Jahren plant, so legte es die Kempener Stadtverwaltung in ihrer Vorlage für die jüngste Ratssitzung dar. Somit seien alle kupferbasierten Anschlüsse förderfähig. Nach Auskunft des Kreises Viersen, der das Ausbauvorhaben betreut, sind für das Graue-Flecken-Programm nach derzeitigem Stand 991 Adressen in Kempen für die Förderung vorgesehen. Sie liegen im Wesentlichen in den Außenbereichen im Kempener Norden, also in St. Hubert und Tönisberg bis Ziegelheide.
Vorbehaltlich einer Förderzusage durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ist die Stadt Kempen bereit, den erforderlichen Anteil von zehn Prozent an der Deckungslücke im Rahmen des Graue-Flecken-Programms zu übernehmen. Dem stimmte der Stadtrat zu. Laut Stadtverwaltung erfolgt die Finanzierung dieses Eigenanteils voraussichtlich in den Haushaltsjahren 2024 und 2025 mit jeweils rund 475 000 Euro. Auch ermächtigte der Rat die Verwaltung, gemeinsam mit den übrigen Kreis-Kommunen eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit dem Kreis Viersen für den geförderten Breitbandausbau abzuschließen.