RE 10 Niersexpress: Wieder ein Defekt im Stellwerk Kempen

Kempen · Auch das Jahr 2023 startet mit Störungen auf der Strecke des RE 10: Am Dienstag waren gleich zwei Stellwerke betroffen, es gab Verspätungen, Züge fielen aus. Immerhin fuhren Ersatzbusse.

Am Stellwerk gab es am Dienstag wieder technische Probleme.

Foto: Norbert Prümen

(biro/zel) Neues Jahr, alte Probleme: Die Hoffnung, dass 2023 auf der Linie des RE 10 (Niersexpress) alles besser wird, hat erst einmal einen Dämpfer bekommen. Ausgerechnet mitten im Berufsverkehr am Dienstag fielen gleich zwei Stellwerke aus. Diesmal gab es technische Probleme in Bedburg-Hau und in Kempen. „Zur Zeit sind keine Zugfahrten in den betroffenen Streckenabschnitten möglich. In der Folge kommt es jetzt zu Verspätungen und Teilausfällen“, hieß es auf zuginfo.nrw. Teilausfälle heißt aber nichts anderes als Zugausfälle. Immerhin wurde ein Ersatzverkehr mit einem Bus der Firma Milo Reisen zwischen Kleve und Krefeld Hauptbahnhof eingerichtet. 

Daneben gab es noch einen Schnellbus als Ersatzverkehr der Firma Hanrath Reisen. Der pendelte zwischen Kleve und Krefeld ohne Zwischenhalt. Dazu gab es für Bahnreisende den üblichen, aber wichtigen Tipp: „Bitte prüfen Sie Ihre Reiseverbindung kurz vor der Abfahrt des Zuges.“ Zunächst wurde mit einer Sperrung bis 11 Uhr gerechnet, dann hieß es 13 Uhr. Erfahrungsgemäß verschiebt sich die Zeit immer weiter nach hinten. Das hängt davon ab, wie schnell die Techniker das Problem in den Stellwerken finden und reparieren können. Schließlich war die Strecke diesmal ab etwa 15 Uhr wieder frei.

Wie mehrfach berichtet, wurde die Strecke zwischen Kevelaer und Kempen in den vergangenen Monaten im Zuge des Schnellläuferprogramms des Bundes digitalisiert und modernisiert. Während der Arbeiten wurde für Reisende ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, am 28. November schließlich wurde die Strecke für den Zugverkehr wieder freigegeben. Doch von Anfang an gab es Probleme. Stellwerke streikten, Bahnübergänge funktionierten nicht. An einigen Stellen durften Züge nur langsam fahren, bis sich der Schotter gesetzt hatte. Das hat sich inzwischen erledigt, doch weiterhin gibt es Probleme an den Stellwerken.

Die Technik dort scheint besonders anfällig zu sein. Außenstehende können inzwischen nur noch den Kopf schütteln. Kaum jemand kommt noch nach, wenn er zählen möchte, wie oft es dort Störungen gab. Die Anlage in Kempen beispielsweise war jetzt bereits zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit betroffen. Die Deutsche Bahn, die für die Infrastruktur, also auch für die Technik, zuständig ist, bittet immer wieder um Geduld. Alles müsse sich erst einspielen.

Die Rhein-Ruhr-Bahn, die den Niersexpress auf der Strecke der Deutschen Bahn betreibt, informiert ihre Kunden laufend auch auf ihrer Internetseite (rhein-ruhr-bahn.de) über Baumaßnahmen und Störungen, die es seit der Inbetriebnahme aktuell immer wieder gibt – so oft, dass sich so mancher Bahnreisende den Schienenersatzverkehr per Bus zurückwünscht. Dass man sich den Schienenersatzverkehr zurückwünsche, sei ja „sehr deutlich“, kommentierte ein Sprecher der Rhein-Ruhr-Bahn am Dienstag.

(biro/zel)